Kärntner Schulhausroman Nr.01 und 02

Mit dem "Schulhausroman" kommt ein internationales Literaturprojekt - betreut von Simone Schönett und Antonio Fian - nach Kärnten. Die öffentliche Lesung findet am 3. Juli 2012 ab 19.00 Uhr im Casineum Velden statt.

Richard Reich, Schweizer Autor, hat das Projekt „Schulhausroman“ 2004 in Zürich ins Leben gerufen. Er hatte als Autor bei Lesungen in Klassen die Erfahrung gemacht, dass der passive „Konsum“ von Literatur bei den Schülern kaum Effekte im Sinne einer Auseinandersetzung mit der Sprache, mit dem Schreiben und mit sich selber zeigte. Er dachte: „Man muss diese Jugendlichen aktiv einbinden, um sie aus der Reserve zu locken.“ Auf Grund dessen entwickelte er gemeinsam mit der österreichischen Germanistin und Lektorin Gerda Wurzenberger ein Konzept, um aus diesen spannenden Erfahrungen ein Projekt zu machen: den Schulhausroman.

Was sind Schulhausromane?

Anders als bei Frontallesungen von Autoren in der Klasse oder bei Sprachvermittlung über Kurse, besteht der Ansatz beim Schulhausroman darin, die Jugendlichen aktiv eine eigene Geschichte konstruieren zu lassen, literarische Figuren zu entwerfen – ihren eigenen Plot, der die Möglichkeit bietet, die individuelle Lebenssituation mit ihren Schwierigkeiten, Problemen und Hoffnungen zum Thema zu machen. Und das in Form eines Romans, der als Langzeitprojekt in wöchentlichen Workshops während alles in allem etwa drei Monaten entsteht.

Schönett und Fian als Kärntner Schulhausroman-Betreuer

Cover Kärntner Schulhausroman Nr.01 und 02Cover Kärntner Schulhausroman Nr.01 und 02

Betreut durch die namhaften Schreibprofis Simone Schönett und Antonio Fian, haben gerade die ersten beiden Kärntner Klassen ihre eigenen „Schulhausromane“ fertiggestellt: die 4. ABC Klassen der Alpe-Adria-Hauptschule Velden und die Schülerinnen und Schüler der 2. und 3. Leistungsgruppe Deutsch der 4. CDE Klassen des FSSZ Spittal/Drau.

Mit wunderbarer Fantasie und unnachahmlicher Erzählfreude konstruieren sie bunte bis skurrile Geschichten, die bei aller Ausuferung in Wunschwelten immer auch Raum bieten, um reale Ängste und Probleme zu thematisieren. Orientierten sich Spittaler Schüler, angeleitet von Antonio Fian, in „Hugo, die Geister und wir“ am Genre der Gespenstergeschichte, so konstruiert die Veldener Klasse unter der Ägide von Simone Schönett einen echten Krimi: „Flunzi oder eine Klasse sieht schwarz“.

SCHULHAUSROMAN IN ÖSTERREICH

In Österreich hat das Literaturhaus NÖ exklusiv die Rechte für die Durchführung erhalten (schulhausroman.de wird vom Literaturhaus Hamburg kuratiert). In der Schweiz wurde das Projekt inzwischen in allen Landesteilen (auch auf Französisch) umgesetzt. Der Schulhausroman hat sich als exzellente Methode erwiesen, um speziell sogenannt bildungsferne, sprachlich gehemmte Schüler der Pflichtschule, vorzugsweise der Hauptschule oder der Polytechnischen Schule, zu fördern, dies immer unter Anleitung ausgewiesener Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

Ermöglicht wurden die ersten beiden Schulhausromane in Kärnten vom Kärntner Energieversorger KELAG. Das Unternehmen engagiert sich schon seit vielen Jahren im Umfeld der Literatur. So ist die KELAG langjähriger Kooperationspartner der „Tage der deutschsprachigen Literatur“, veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Klagenfurter Musilhaus die Lesereihe „KELAG erlesen“ und ist zudem Hauptsponsor der österreichischen Fußballnationalmannschaft der Literaten. Besonders ans Herz gewachsen ist dem Unternehmen die Förderung der Kulturtechniken Lesen und Schreiben in Schulen; dem Projekt „Lesekultur macht Schule“ folgen nun die Schulhausromane.

Präsentation am 3.Juli im Casineum Velden

Der Lesung der Jung-Autorinnen und –Autoren im Rahmen der Präsentation der ersten beiden Kärntner Schulhausromane am 3. Juli um 19 Uhr im Casineum / Velden darf mit Spannung entgegengesehen werden.

Mehr Informationen unter SCHULHAUSROMAN.AT