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Preisverleihung |
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So werden Sieger gemacht . . .
Die Begeisterung, die der Text Uwe Tellkamps mit dem Titel "Der Schlaf in den Uhren" in der Jury auszulösen vermochte, ließ den Gewinner des diesjährigen Bachmannwettbewerbes schon am zweiten Lesetag erahnen.
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Sieger stand im ersten Duchgang fest
Der mit 22.500 Euro dotierte Preis wurde mit einer bereits im ersten Abstimmungsdurchgang erzielten stimmlichen Mehrheit an den von Jurorin Ilma Rakusa vorgeschlagenen Autor aus Deutschland vergeben. Tellkamp zeigte sich äußerst gerührt und übergab seinen Blumenstrauß gemeinsam mit einer Umarmung an eine ebenso strahlende Ilma Rakusa.
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Burkhart Spinnen |
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Für Romananfang von Arne Roß
Burkhart Spinnen stimmte "für die Darstellung eines reduzierten alternden Lebens aus der Distanz aber mit großer Genauigkeit, durch die Sympathie entsteht, die nirgendwo durch Sentimentalität getrübt wird. Ich stimme für den Romananfang von Arne Roß".
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Daniela Strigl |
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Raffinierter Spieltext von Thomas Raab
Daniela Strigl vergab ihre Stimme an einen "raffinierten Spieltext, der einen deprimierenden Befund unserer Gesellschaft mit Witz erzählt. Ein Text, bei dem Soll und Haben im ästhetischen Resultat nicht Null ergibt, für "Einführung in die doppelte Buchhaltung" von Thomas Raab.
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Ilma Rakusa |
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Hochmusikalischer Text von Tellkamp
Ilma Rakusa nominierte "einen Text, der auf sprachmächtige, suggestive und hochmusikalische Weise Dresdner Historie und Privatgeschichte als Zeitfahrt vergegenwärtigt. Ich stimme für Uwe Tellkamps "Der Schlaf in den Uhren".
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Träger des Bachmannpreises 2004 ist Uwe Tellkamp. der Preis wurde von Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher überreicht.
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Heinrich Detering |
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"Erinnerung wird zur Sprachmusik"
Auch Heinrich Detering, dessen nach Klagenfurt eingeladene Autoren nicht in die Vorauswahl gekommen waren, stimmte für Uwe Tellkamp mit der erklärenden Begründung, dieser habe "den Vorgang des Erinnerns mit Souveränität vorgeführt und gezeigt, wie die Erinnerung klingt, wenn sie zur Sprachmusik wird".
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Iris Radisch |
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"Eine wortmächtige, farbreiche Reise"
Überraschend war, dass auch Juryvorsitzende Iris Radisch in ihrem Urteil gleich Heinrich Detering verfuhr, obgleich sich auch der von ihr nominierte Autor Guy Helminger unter den möglichen Preisträgern befand. "Ich stimme für eine Straßenbahnfahrt durch Dresden, eine wortmächtige, farbreiche Reise in ein verschwundenes Deutschland - Uwe Tellkamp".
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Klaus Nüchtern |
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Herrndorf "hält Herz und Hirn warm"
Juror Klaus Nüchtern blieb mit der Auswahl Wolfgang Herrndorfs "seinem Autor" treu, in dem er konstatierte, damit für einen Text zu stimmen, "der Herz und Hirn gleichermaßen wachhält, der zwei Männer in ein Zwiegespräch verstrickt in dem das Wichtigste ungesagt bleibt und der über einer leergeräumten Stadt noch einmal den Mond aufgehen lässt".
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Martin Ebel |
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"Überfülle ist so nur in der Literatur möglich"
Auch Martin Ebel stimmte unter der Begründung, damit für einen Romanausschnitt zu sein, der "sich auf die Suche nach der verlorenen Zeit begebe und sie auch finde, in einer Überfülle, wie es nur in hoher Literatur möglich sei", für Uwe Tellkamp, obgleich sich mit Roswitha Harings "Das halbe Leben" ein von ihm ausgesuchter Text unter den Siegesanwärtern befand.
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Ursula März |
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"Trambahn in die literarische Moderne"
Ursula März, die gleich Heinrich Detering keinen von ihr nach Klagenfurt gebrachten Autor nominieren konnte, stimmte für Uwe Tellkamp mit den Worten: "Auch ich stimme für den Text eines Autors, der mit hohem ästhetischen Tempo eine Trambahn aus Dresden in die literarische Moderne führt".
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Norbert Miller |
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Zeitschichtung aus Verfall und Vorläufigkeit
Mit diesem Urteil stand bereits der Gewinner des diesjährigen Bachmannpreises fest, so dass Juror Norbert Miller dem begeistert applaudierendem Publikum seine Ansicht nur hinterherschicken konnte: "Es würde mir nichts ausmachen mein Votum jetzt noch zu ändern weil mir dieser Text auch gut gefallen hat.
Dennoch - mein Votum galt einem Text, in dem in einer ähnlichen Weise die Zeit, aber nicht als eine Zeitfahrt, sondern als eine Zeitschichtung aus Verfall und Vorläufigkeit dargestellt wird, leicht in der Erzählung - ich stimme für Arno Geiger".
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Spannende Stichwahl beim Preis der Jury
Der "Preis der Jury" konnte erst nach einer Stichwahl zwischen dem von Burkhart Spinnen nominierten Arno Roß und der gleichfalls von ihm nach Klagenfurt gebrachten Autorin Simona Sabato für den Autor des Textes "Pauls Fall" vergeben werden.
Spinnen blieb mit "melancholischer Insistenz" bei Arno Roß, und meinte weiter: "Sie haben mich in die schwierigste Situation gebracht, in der jemals ein Juror bei dieser Abstimmung gewesen sein dürfte. Ich kann nichts anderes tun, als bei meinem Vorschlag Arne Roß bleiben".
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Der von Telekom Austria gesponserte Preis der Jury wurde von Telekom-Kärnten-Chef Manfred Erian und der Juryvorsitzenden Iris Radisch an Arne Roß überreicht.
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Während durch Daniela Strigl, Ilma Rakusa, Heinrich Detering und Iris Radisch vier Stimmen an Simona Sabato gingen, erhielt Arne Roß fünf Nennungen und damit den mit 10.000 Euro von der Telekom gesponserten "Preis der Jury".
Als Begründung für die Vergabe an Ross' Text meinte Klaus Nüchtern, aus diesem schlage einem aus der "sachlichen Beobachtung einer Ereignislosigkeit der Funke der Empathie" entgegen. Auch Martin Ebel hielt den "gutmütig-bösen Blick", den Ross Text auf einen alten Mann richte, für preiswürdig, weshalb auch er "Pauls Fall" seine Stimme gab.
Ebenso entschieden Ursula März und Norbert Miller, der durch die schon vorher erzielte Mehrheit für Ross vom enthusiasmierten Publikum beinahe wieder um seinen Redebeitrag gebracht wurde.
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Kein Glück für Sabato beim 3sat-Preis
Der von ZDF, ORF, DRS und ARD gestiftete und mit 7500 Euro dotierte "3sat-Preis" entschied sich mit Guy Helminger in der Stichwahl wiederum gegen Simone Sabato, die mit 6:3 Stimmen abermals leer ausging.
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Der 3sat-Preis wurde von Peter Zurek, dem Leiter des ORF-Satellitenrundfunks, an Guy Helminger übergeben.
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Damit nominierte die Jury mit Helmingers "Pelargonien" einen ihrer Ansicht nach "intelligenten, spannenden Text" (Ursula März), der die "Bedrohlichkeiten des Alltags auf bizarre und unheimliche Weise" Norbert Miller) darstelle.
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Willner-Preis mit 5:4 an Simona Sabato
Der Ernst Willner-Preis ging, obgleich in der ersten Ausscheidung wieder keine Einigkeit für Simona Sabato erzielt werden konnte, in der Stichwahl zwischen dem Österreicher Stefan Raab und derselben mit 5:4 Stimmen an Simone Sabato, die damit den mit 7.000 Euro dotierten Preis verliehen bekam.
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ORF-Landesdirektor Willy Mitsche freute sich sichtlich, den Ernst Willner-Preis an Simona Sabato überreichen zu dürfen.
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Publikum entschied sich für Herrndorf
Zum Schluss der Preisvergabe durfte sich auch der auf Vorschlag von Klaus Nüchtern eingeladene Autor Wolfgang Herrndorf freuen: "Dieseits des Van-Allen-Gürtels" war im Internet mit 190 Stimmen (von knapp 800 abgegebenen Beurteilungen) ausgewählt worden, den mit 5.000 Euro dotierten diesjähriger Publikumspreis zu erhalten.
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Der Kelag-Publikumspreis wurde von Vorstrandsdirektor Hans-Joahim Jung an Wolfgang Herrndorf überreicht.
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Zehn Stipendien an Literaturkurs-Teilnehmer
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Die Literaturkurs-Teilnehmer Antje Wagner und Tobias Falberg erhielten stellvertretend für alle Teilnehmer das Stipendium über je 500 Euro von Nationalbank-Direktor Günter Willegger. Insgesamt wurden 5.000 Euro an die Teilnehmer vergeben.
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