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Deshalb gewannen sie |
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So begründet man Sieger...
Nachdem es heuer keine klare Favoritenrolle gab, haben es sich die Juroren nicht leicht gemacht und argumentierten ihre Entscheidungen ausführlich. Immer wieder kam es zu Stichwahlen, weil die Standpunkte zu unterschiedlich waren. Hier die Begründungen im Detail...
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Fünf Stimmen für Lang
Nachdem im ersten Abstimmungsdurchgang keine Einigkeit erzielt werden konnte, kam es zwischen dem von Burkhart Spinnen eingeladenen Autor Thomas Lang und der von Iris Radisch nominierten Julia Schoch zu einer Stichwahl um den Bachmannpreis.
Der Preis ging schließlich mit einer Mehrheit von fünf Stimmen an den Autor des Textes "Am Seil": Thomas Lang. Die Begründungen der Jury lauteten wie folgt:
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Die Spannung, während die Jury ihre Begründungen abgab, stand Thomas Lang ins Gesicht geschrieben.
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Burkhard Spinnen votierte für Lang |
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"Die Kunst zu sterben"
"Ars moriendi. Die Kunst zu sterben oder Gebrauchsanweisung für einen Abgang zu Lebzeiten. Thomas Langs Text über die Architektur eines Endes verdient nach meiner festen Überzeugung den Ingeborg Bachmann Preis". Mit diesen Worten begründete Burkhard Spinnen das "Voting" für seinen Autor.
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Daniela Strigls Begründung für Julia Schoch |
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"Unpreußisches Feingefühl"
Jurorin Daniela Strigl hatte im ersten Abstimmungsdurchgang für die Autorin Julia Schoch gestimmt und blieb auch in der Stichwahl bei ihrer Entscheidung.
Ihre Begründung: "Es gibt einen Text, der uns die Absurdität des verordneten kulturellen Austauschs vorführt - und dass es nichts nützt, wenn zwei auf verschiedenen Kontinenten in denselben Fluss greifen, solange die eine keine Eindeutigkeit zu Stande bringt. Er tut das mit raffinierter Symbolik und mit unpreußischem Feingefühl: Er heißt "Der Ritt durch den Feind" und ist von Julia Schoch.
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Justitiar Wilfried Kammerer und Chef-Organisatorin Michaela Monschein wachten mit Argusaugen darüber, dass alles mit rechten Dingen zuging.
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Ilma Rakusa stimmte zunächst für Anne Weber und in der Stichwahl für Schoch |
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"Vom Papierkorb zur Weltrevolution"
Ilma Rakusa stellte, gegen den von ihr eingeladenen Autor Sasa Stanisic, und damit für die Prosa Anne Webers votierend, fest: "Ich stimme für einen Text der auf humorvoll-ernste, poetisch-essayistische Weise das Leben in einem schweizerischen Großraumbüro schildert, in dem er von Papierkörben zur Weltrevolution, vom Niesen zum imaginierten Ende des Kapitalismus schweift - Ich stimme für Anne Weber.
In der Stichwahl zwischen Thomas Lang und Julia Schoch fiel ihrer Stimme auf letztere, womit auch Ilma Rakusa gegen den "Sieger" stimmte.
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Iris Radisch wählte "ihre" Autorin Schoch |
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"Feingesponnener Sehnsuchtstext"
"Ich stimme für einen feingesponnenen Sehnsuchtstext, der uns um die halbe Welt führt und Herz und Hände dabei ausstreckt nach der kleinen Heimat unter märkischen Kiefern - Ich stimme für Julia Schoch".
Mit diesen Worten wählte Iris Radisch die auf ihren Vorschlag hin nach Klagenfurt eingeladene Autorin aus, um auch in der Stichwahl dabei zu verbleiben.
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Die Ehrengäste fieberten mit den Autoren: VzBgm. Mario Canori, ORF-Landesdirektor Willy Mitsche, 3sat-Verantwortlicher Wolfgang Lorenz, Bgm. Harald Scheucher, Stadtrat Dieter Jandl
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Heinrich Detering stimmte für Lang |
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"Lückenlos kalkulierter Thriller"
Auch Heinrich Detering votierte mit Thomas Lang gegen "seine Autorin", obwohl Susanne Heinrich es bis in die Endausscheidung geschafft hatte.
Seine Begründung: "Ich gebe meine Stimme einem lückenlos kalkulierten Thriller, der einen Vater-Sohn-Drama als Kammerspiel auf der Tenne inszeniert: Thomas Lang.
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Klaus Nüchtern sprach sich zunächst für Balkow aus, in der Stichwahl für Lang |
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"Vater-Sohn-Verschlingung"
Juror Klaus Nüchtern blieb mit der Nennung Natalie Balkows seiner Autorin vorerst treu, um in der Stichwahl für Thomas Langs "Vater-Sohn-Verschlingung" zu votieren.
Seine Entscheidung für Balkow begründete er mit den Worten: "Ich gebe meine Stimme einem Text , der vom alltäglichen Drama des Wohnens erzählt und zeigt, dass der nächste Supermarkt mitunter soweit entfernt ist wie der Himalaja. Einem Text der sachlich bleibt ohne kalt zu werden und gerade dadurch zu berühren weiß: "Oben, wo nichts mehr ist"
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Martin Ebel entschied sich zwei Mal für Julia Schoch |
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"Ein Text über Fremdheit"
Martin Ebel, dessen Autoren es nicht in die Auswahl geschafft hatten, kürte Julia Schochs Text "Der Ritt durch den Feind" in beiden Durchgängen zum Sieg.
Seine Begründung lautete: "Ein Text über Fremdheit im vielfachen Sinne, deren Heldin den Fluss erreichen will, aber eigentlich doch eher sich selbst, und die am Schluss in einer grandiosen Vision ins Offene davon treibt."
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So sehen glückliche Sieger aus: Thomas Lang, der Gewinner des Bachmannpreises
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Ursula März wählte zunächt Anne Weber und entschied dann für Lang |
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"Miniaturmodell eines Heuschobers"
Ursula März konnte im ersten Abstimmungslauf mit Anne Weber noch für eine von ihr eingeladene Autorin votieren, um schließlich mit Thomas Langs "Miniaturmodell eines Heuschobers" für ein "Bergdrama" zu stimmen.
Zuerst meinte diese: "Ich votiere für einen Text, der die Papierkörbe eines schweizerischen Großraumbüros ausleert und mit poetisch-komischen Weltbetrachtungen wieder anfüllt. Das ist der Text von Anne Weber."
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Norbert Miller votierte zwei Mal für Lang |
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"Unaufdringliche Symbolik"
"Ich stimme für einen Text, der mit außerordentlicher Strenge und mit einer inneren Gewalttätigkeit das Ende eines Menschen und das Ende einer Verstrickung beschreibt, in dem eine unaufdringliche Symbolik und eine genaue Wirklichkeitsschilderung durchdringen. Für den Text von Thomas Lang."
Norbert Miller blieb bei seiner Entscheidung, womit der Sieger des diesjährigen Wettlesens endgültig feststand.
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Der "Preis der Jury" ging an die zuvor in der Stichwahl unterlegene Julia Schoch |
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Schnelle Entscheidung für Schoch
Der "Preis der Jury" fiel recht einstimmig aus. Dem Text "Der Ritt durch den Feind" der in der vorherigen Stichwahl unterlegenen Julia Schoch wurde mit fünf Stimmen der Preis der Jury zugesprochen.
"Ich finde das Julia Schoch jetzt zum Zug kommen sollte!", so Daniela Strigl. Die "wundervoll kunstreiche Verbindung von Brasilien mit Buckow" ließ auch Ilma Rakusa für Julia Schoch stimmen.
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Manfred Erian (Telekom austria, Iris Radisch und Julia Schoch stellten sich den Kameras der Fotografen.
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Auch Heinrich Detering meinte, in Schochs Text "Preußen am Amazonas wiederzufinden". "Wer so knapp am Bachmannpreis vorbeischrammt, muss unbedingt den Preis der Jury bekommen!", meinte Iris Radisch. Martin Ebel verblieb ebenfalls bei Julia Schoch.
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Der Preis der Jury wurde von Manfred Erian (Telekom Austria) an Julia Schoch überreicht.
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Anne Webers Text über den Kapitalismus wurde mit dem 3sat-Preis gewürdigt |
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3sat-Preis für "Großraumbüro"
Der mit 7.500 Euro dotierte 3sat-Preis musste wiederum durch eine Stichwahl entschieden werden. Während Natalie Balkow mit Burkhart Spinnen, Daniela Strigl und Klaus Nüchtern doch drei Juroren für sich einnehmen konnte, fiel die Entscheidung schließlich doch zu ihren Ungunsten aus.
Diese erfolgte mit fünf Stimmen für die von Ursula März eingeladene Anne Weber. Damit stimmte die Jury für einen "philosophisch-witzigen Text, der ein Großraumbüro zum Menschheitslabor erweitern" (Iris Radisch) und "Plato in einem Osterhasen" (Martin Ebel) unterbringen könne.
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Anne Weber und Wolfgang Lorenz, der den 3sat-Preis überreichte.
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Natalie Balkow erhielt nach einer Stichwahl den Willner-Preis |
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Weitere Stichwahl für Willner-Preis
Äußerst spannend verlief die Vergabe des Ernst-Willner-Preises, es erforderte zwei Stichwahlen, bis Natalie Balkow (zuletzt gegen Sasa Stanisic) und ihre Liebesgeschichte "Oben, wo nichts mehr ist" gekürt wurden.
"Ich bleibe halsstarrig bei Natalie Balkow!", hatte Burkhard Spinnen für die spätere Gewinnerin votiert. Daniela Strigl gab diesem Recht und meinte lapidar: "Ich denke auch, dass Natalie Balkow nicht leer ausgehen sollte!". In der zweiten Stichwahl schlossen sich auch Detering, Radisch, Nüchtern, März und Miller an.
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Der Ernst-Willner-Preis ging an Natalie Balkow; er wurde von ORF-Landesdirektor Willy Mitsche überreicht.
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Der Publikumspreis ging an Sasa Stanisic |
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Der Liebling des Publikums
Der mit 5.000 Euro dotierte Kelag-Publikumspreis ging an den zuvor unterlegenen Sasa Stanisic. Das Publikum nahm diese Entscheidung begeistert auf. Heuer hatten knapp 800 Internet-User - ca. 15 Prozent mehr als im Vorjahr - an der Abstimmung teilgenommen. Kelag-Vorsitzender Hans Joachim Jung übergab den Preis an einen gerührten Gewinner.
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einer, der seine Freude offen zeigte: Sasa Stasnic wurde vom Publikum zum beliebtesten Autor gewählt und erhielt den Kelag-Publikumspreis.
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