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Kristof Magnusson |
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Unterhaltsam oder zu "flach"?
Der deutsche Autor Kristof Magnusson wurde auf Vorschlag Klaus Nüchterns eingeladen und las aus seinem Island-Roman "Zuhause". Die Jury schied sich an dem Humor des Textes, das Publikum reagierte begeistert.
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Burkhard Spinnen |
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"Keine Ahnung wo das hingehen soll"
Burkhard Spinnen verglich den Texthelden mit Radek Knapps "Kunstpolen". Hier werde ein "künstliches Island" in der Art eines "melancholischen Schelmenromans" aufgebaut.
Der Roman finde seine Highlights zwar in den Dialogen der Figuren, ihn, Spinnen, veranlasse er jedoch nicht zum "Weiterlesenwollen". Spinnens Beurteilung: "Keine Ahnung wo das hingehen soll! Strange!" Was ist denn daran schräg?"
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Kristof Magnusson
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"Zuhause" erzählt auf humoristische Weise von der Rückkehr in ein heimatliches Island zur Weihnachtszeit, das Ende einer schwulen Liebe und das Wiedersehen mit "Fremden" aus der Kindheit. Das Publikum reagierte begeistert - die Jury blieb in ihrer Beurteilung uneinig.
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Iris Radisch |
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"Da muss noch was kommen"
Vorsitzende Iris Radisch merkte an, diese "internationale Liebelei" sei zwar charmant geschrieben und habe sie amüsiert - "aber da muss noch was kommen."
Als "Milieustudie mit mittlerer Abenteuerstimmung" funktioniere der Text, ihr fehle es jedoch am "Krachen im Gebälk". Der Protagonist wirke auf sie wie eine "höhere Comicfigur."
Radischs letztliches Urteil: " Es hilft nichts, ich muss Herrn Spinnen Recht geben."
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Ilma Rakusa
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"Fehlender Stilwille"
Auch Ilma Rakusa bemängelte den "Realismus ohne Brüche", der ohne jedes "Widerborstige und Gebrochene" auskomme.
Ganz im Sinne Iso Camartins sei hier ein fehlender "Stilwille" fetzustellen, der die Eigenart des Autors jedoch erst auzsmache. Der "ästhetische Mehrwert" fehle der Erzählung so völlig. |
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Heinrich Detering |
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"Meditativer Realismus"
Heinrich Detering strich demgegenüber das "realistische Moment" der Erzählung hervor und lobte dem "meditativen Realismus", die "angenehme Brise", die von dem Text nach der "Schwere" des Vormittags ausginge.
Tatsächlich sei zwischen dem "wahren Island" und jenem in der Literatur kein Unterschied wahrnehmbar.
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Daniela Strigl |
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"Unterhaltung ist sehr viel!"
Daniela Strigl verwies auf die dem Text eigene "Handschrift", diese liege eben nicht in der "Tiefe" des Themas, sondern in dessen Komik: "Das etwas unterhaltsam ist... ist sehr viel!"
Darüber hinaus verortete Strigl in der Randfigur Dagur verstecktes Heldentum. Als ganz große Qualität des Textes wären dessen Dialoge hervorzuheben, die dem Text die nötige "Würze" verleihen würden.
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Norbert Miller |
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"Die meisten hatten Spaß - ich auch!"
Norbert Miller fühlte sich auch durch die Kritik seiner Kollegen nicht davon abgeschreckt, den Text hinsichtlich seines Humors zu loben: "Die meisten hatten Spaß - ich auch!"
Auch er sah im Text Parallelen zum "Schelmenroman". Die geforderte "Tiefe" sei vielmehr etwas, was von diesem Text aufgrund dieses Erbes nicht eingefordert werden könne.
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Ursula März |
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"Beste Schulde der Lakonie"
Jurorin Ursula März widersprach der durch die Kollegen festgestellten "Textflachheit", hier werde "beste Schulde der Lakonie" geboten. Unglaublichste Geschehnisse würden dadurch überspielt.
Auch sie strich das humoristische Element lobend hervor. "Sehr gut geschrieben!", lautete deshalb ihr Urteil.
Kollege Spinnen widersprach an diesem Punkt: "Unmittelbare Heiterkeit ist keine Qualität für literarische Texte!", konnte jedoch seine Kollegin nicht überzeugen.
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Klaus Nüchtern
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"Ein sensibler Kreisläufer"
"Ein Text in dem Belle und Sebastian vorkommt, kann nicht schlecht sein", urteilte Klaus Nüchtern zu Beginn. Die im Text dargestellte Banalität der Ereignisse sei "immer leicht aus der Spur", wodurch dessen unterschwellige Aggression sichtbar würde.
Letzten Endes konstatierte Nüchtern: "Die deutsche Literatur hat sowieso ein Defizit an sensiblen Kreisläufern!" Dieser Text habe ihn als einer der ganz wenigen verleitet, wissen zu wollen, wie es "weitergeht". Lob gab es von Nüchtern auch an den Dialogen des Autors. |
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Martin Ebel |
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"Ich habe nichts verstanden"
Einzig Martin Ebel konnte dem Text so gar nichts abgewinnen: "Ich habe nichts verstanden."
Auch die Komik würde für ihn hier nicht sichtbar, genauso wenig wie eine klare Motivführung.: "Aber eigentlich ist mir das auch egal!"
Zusammenfassung: Barbara J. Frank
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