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LUTZ SEILER |
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Bachmannpreis für eine winterliche Zugfahrt
Die Vergabe des Bachmann-Preises konnte in einer einzigen Wahl-Runde geklärt werden: Lutz Seilers "Turksib" überzeugte sechs der neun Juroren für sich.
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Rakusa: Poetische Prosa im besten Wortsinn
Nachdem Andre.V.Heiz und Daniela Strigl für Thomas Stangl votiert hatten, meinte Ijoma Mangold: "Ich stimme für Lutz Seiler und damit für einen Text, der mit der Kraft der lyrischen Geschmacksverstärkung, die Körper, die Länder, ihre Geschichten und Mythologien im ratternden Rhythmus der Turksib aufeinander prallen lässt."
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Ilma Rakusa |
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Winterliche Zugfahrt durch radioaktives Gebiet
Auch Ilma Rakusa schloss sich dem mit der Begründung an, für eine " eine winterliche Zugfahrt durch radioaktiv verseuchte Gebiete Kasachstans" zu stimmen, der "zum Ort der Begegnung zwischen einem deutschen Ich-Erzählung und einem russischen Heizer, zwischen West und Ost" werde.
Der Text Seilers führe "in seiner Vielschichtigkeit und Dichte" vor, "was poetische Prosa im besten Wortsinn zu leisten vermag, ich stimme für Lutz Seilers Text Turksib".
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Iris Radisch |
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Ein vielschichtiger Text aus uralter Zeit
Iris Radisch votierte ebenfalls für "ihren Autor": "Ich stimme für einen sehr dichten, sehr vielschichtigen Text aus uralter Zeit, wo alles scheinbar romantisch mit allem zusammenhängt, wo in jeder Brust und in jedem Ding ein Lied verborgen ist, das dann der Geigerzähler zum Singen bringt, ich stimme für Lutz Seiler".
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Martin Ebel |
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Verwirrende Reise durch Zeit und Raum
Martin Ebel stimmte mit ein: "Ich stimme für Lutz Seiler, weil er uns mit der Turksib auf eine Reise nimmt, auf der sich Zeit und Raum verwirren, Poesie und Kohlendampf durchdringen und es im Rhythmus des Geratters nie verschweißter Schienen zu unverhofften deutsch-kasachischen Vereinigungen kommt, einen Text von lyrischer Dichte, epischer Weite und dramatischen Umschwüngen".
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Ursula März |
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Geigerzähler übersetzt Schwingungen in Prosa
Auch Ursula März erkannte in Lutz Seiler den Gewinner der "Tage der deutschsprachigen Literatur". Sie gebe ihre Stimme einem Text, "der von historischen und atomaren Nachwirkungen erzählt, Schauplatz ist ein Zug, der sich durch Kasachstan bewegt, ein Land des ehemaligen sowjetischen Imperiums, unter dessen Erdoberfläche vor Zeiten Atomtests durchgeführt wurden.
"Im Zug befindet sich ein deutscher Schriftsteller, aufgewachsen in der ehemaligen DDR. Er führt ein erstaunliches Instrument bei sich, einen sogenannten Geigerzähler. Dieses Instrument nimmt feinste Schwingungen der Wirklichkeit auf und übersetzt sie in große poetische Prosa - ich rede von dem Text Turksib von Lutz Seiler", schloss März.
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"Wir haben noch immer eine Stimme zu vergeben, bitte, Herr Corino". |
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Den Sirenenklängen will ich nicht widerstehen
Hier brandete Applaus auf: Der Träger des Bachmannpreises 2007 stand nämlich bereits fest: Lutz Seiler. Ernst A. Grandits erinnerte daran: "Wir haben noch immer eine Stimme zu vergeben, bitte, Herr Corino".
Karl Corino: "Für den Ingeborg Bachmann-Preis schlage ich Lutz Seiler vor. Seine Fahrt auf der Turksib führt durch stilistisches Hochland und noch in der flachsten Steppe findet er Loreley-Felsen, auf denen rußige Heizer ihre goldenen Haare kämmen. Diesen Sirenen-Klängen, untermalt vom Metronom des Geigerzählers, kann und will ich nicht widerstehen".
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