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FR | 11.02 | 15:50
Willy Haslitzer, Jan Böttcher (Bild: Johannes Puch)
JAN BÖTTCHER
Ernst-Willner-Preis über Umwege für Böttcher
Jan Böttcher konnte schließlich - über Umwege - doch noch als "Gewinner" nach Hause. Er erhielt nach einer Stichwahl gegen Michael Stavaric im dritten Wahldurchgang den "Ernst Willner"-Preis.
"Ein etwas kompliziertes Verfahren - aber seit vielen Jahrzehnten bewährt", so Grandits. Nach der Wahl war vor der Wahl
Im ersten Wahldurchgang "wuselte" es noch vor lauter Namen: Jochen Schmidt, Michael Stavaric, Jan Böttcher, Kurt Oesterle und Silke Scheuermann wurden da von den Juroren vorgeschlagen. Wieder kam es zu einer "Stichwahl vor der Stichwahl". Ernst A. Grandits meinte: "Ein etwas kompliziertes Verfahren - aber seit vielen Jahrzehnten bewährt".

Michael Stavaric setzte sich hier mit sechs zu drei Stimmen gegen Silke Scheuermann durch, um schließlich in der Endrunde - ebenfalls sechs zu drei - zu unterliegen.
Willy Haslitzer, Jan Böttcher (Bild: Johannes Puch)
ORF-Landesdirektor Willy Haslitzer überreichte den Ernst-Willner-Preis an Jan Böttcher.
Ijoma Mangold Eine wunderbare "Chronik deutscher Gefühle"
Ijoma Mangold hatte zuvor in der Wahlrunde zum 3sat-Preis mit der Begründung für Jan Böttcher gestimmt, dessen "Erzählung sei motivisch sehr dicht gebaut" und erzähle die "Brüche und Verwerfungen der deutschen Zeitgeschichte" als Familiengeschichte zwischen Großvater, Sohn und Enkel auf wunderbare Weise. "Eine Chronik deutscher Gefühle".
Ilam Rakusa "Stimmig-sensible Einblicke" in Zonen-Rand
Auch Ilma Rakusa hatte eine Begründung für ihre Wahl Böttchers parat. "Ich stimme für einen Text, der auf ebenso genaue wie behutsame Weise eine Familie - Sohn, Vater, Großvater - porträtiert und dabei erhellende Augenblicke in die deutsch-deutsche Geschichte in die Landschaft eines ehemaligen Zonen-Rands gewährt". Jan Böttchers "stimmig-sensible" Geschichte "Freundwärts" sei es wert, prämiert zu werden.
Iris Radisch Text verweigert sich großen Brüchen nicht
Iris Radisch meinte, mit Jan Böttchers Text "die große Geschichte" in der Familiengeschichte erzählt zu bekommen, der sich "tief in die deutsche Provinz vorwage" und auch mal einen Blick in Landschaft werfe, in der "wir leben".

"Der Text verweigert sich den großen Brüchen der großen deutschen Geschichte nicht und verfolgt sie bis in die Seelen und Schlafzimmer hinein". Womit der Gewinner des "Ernst-Willner-Preises" feststand.
"Weltraumgeschichte" Schmidt: Mit viel Lorbeer leer ausgegangen
Nur Jochen Schmidt, dessen "Weltraumgeschichte" gegen PeterLicht leer ausging, wurde - bedacht mit viel Lorbeer der Jury - mit leeren Händen nach Hause geschickt.