26. Tage der deutschsprachigen Literatur

Eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Klagenfurt und des ORF Landesstudios Kärnten in Zusammenarbeit mit 3sat und freundlicher Unterstützung der Telekom Austria.

Tage der deutschsprachigen Literatur 2002 - die aktuellen Informationen

Pressespiegel

Diskussion nach Lesung von Annette Pehnt

Ihr Text " Insel Vierunddreißig" erzählt von einer jungen Frau, die sich zielstrebig auf die Suche macht, wie sie ihre Sehnsucht nach der Insel verwirklichen könne. Die Jury war sich erstmals einig - alle lobten den Text von Annette Pehnt.

Geschichte vom Erwachsenwerden

Konstanze Fliedl: "Ich denke, das ist eine Geschichte des Erwachsenwerdens, des Abschieds von den Eltern und Geliebten. Das Drama des begabten Kindes." Es sei auch eine Utopie im klassischen Sinne. Eine Inselutopie, die Insel sei nur nummeriert. Die Gegenutopie ist die Schrottlandschaft der Küste. Was sie noch mehr bewegte sei der Ton der Story. Von einer Leidenschaft, von Glut werde in einem leidenschaftslosen Ton erzählt. "Überaus gelungen".

"Schlussbild gefällt mir gut"

Denis Scheck schloss sich der Meinung von Fliedl an. Besonders das Schlussbild gefalle ihm gut. Die Inselutopie sei literaturgeschichtlich weit zurückreichend. "Sehr schön gemacht, beeindruckt mich tief." Mit dem leicht Pastelligen sei er nicht ganz einverstanden. "Ich mag keinen Anklang an ein Kinderbuch". Das seien aber winzige Einwände.

Robert Schindel: Das ist klare, durchsichtige Sprache, die auf ihr Ziel zugeht. Steht immer in einer Balance zu dem, was berichtet wird. Die Figur des Vaters, die mit großem Humor geschildert wird, die gegen das Drama des begabten Kindes arbeitet. "Eine wunderbare Studie eines Vater-Tochter-Verhältnisses".

Reinacher schloss sie ebenfalls an. Sie unterstrich die glasklare Erzählung, die große Ökonomie der Mittel. Auch der ironische Abstand überzeugt. Es gebe kein überflüssiges Wort.

"Sprache führt in die Vergangenheit"

Burkhard Spinnen: Gelungenes Beispiel, sprachlich in die Vergangenheit zu gehen. Die Sprache selbst macht den rückschreitenden Weg deutlich. Es gehe um eine wahnsinnige Obsession. Es sei ein Ausschnitt des Ausschnitts schlechthin, der Anfang. Es ist ein Versprechen. "Wir beginnen uns für Insel vierunddreißig interessieren." Die Leidenschaft sei "handmade" und weckt alle Vorstellungen, die wir von Obsession haben.

Thomas Widmer: Schließt sich an, findet den Text außerordentlich. Die Insel schillert, kann alles sein. Alles sei eigentlich schon gesagt worden, was ihn beschäftige sei Zankanella. Die Insel sei interessant, weil sie der Spiegel der Person ist, die von ihm träumt. Was passiert zwischen der Frau und Zankanella? Das würde Widmer interessieren. "Großes Kompliment"

Birgit Vanderbeke gratulierte der Autorin ebenfalls. Ein Aspekt interessiere sie noch mehr als die Insel: Wie sieht die Welt am Festland aus? Von ihrem Vater bekommt sie etwas, was es nicht mehr gibt in einer gesättigten Welt, den Antrieb.

Fliedl flocht noch ein Detail ein. Es gehe um das Bild des Kindes in der Mitte des Textes. Das Liebessouvenir, das Portrait, sei wunderbar gelungen.

Redaktion: Petra Haas, Dolores Hibler


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