Pressetexte zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt |
|||
Nürnberger Nachrichten | |||
01.07.2002 | |||
Bachmann-Preis
für Ernst Glaser |
|||
Der in Berlin lebende österreichische Autor und Journalist Peter Glaser (45) hat in Klagenfurt den Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. Er überzeugte die sieben Juroren mit seiner Geschichte über das Nichts. Erstmals seit 1995 hat sich damit wieder ein Kandidat aus Österreich durchgesetzt. Spannend wurde die Preisvergabe durch die gleichmäßige Verteilung der Sympathien der Jury: Erst nach zwei Stichwahlen standen die Sieger fest. Der in Graz geborene Schriftsteller und vor allem als Internet-Journalist bekannte Glaser setzte sich an seinem 45. Geburtstag gegen die als Favoritin gehandelte deutsche Autorin Anette Pehnt durch. Der Bachmann-Preis ist 21 800 Euro dotiert. Pehnt erhielt den Preis der Jury (10 000 Euro), der Ernst-Willner-Preis der Verlage (8500 Euro) ging an Mirko Bonnà. Damit wurden jene Teilnehmer ausgezeichnet, deren Texte in der Jury spontan auf großes Lob gestoßen waren. Die Lesungen hatten in diesem Jahr wenig Kontroversen und kaum literarische Grundsatzdebatten ausgelöst. Oft herrschte unter den Juroren Ratlosigkeit und Unverständnis über die ausgewählten Texte, was einmal mehr die Auswahlkriterien und die Jury selbst in die Kritik rückte. Leerzeichen der Liebe Glaser verknüpft in seinem preisgekrönten Text in den beiden Teilen Süden und Norden eine Liebesbegegnung mit einer Reise, die den Ich-Erzähler über den Mittelmeerraum nach Norddeutschland führt Glaser, der wegen einer Rheuma-Krankheit auf den Rollstuhl angewiesen ist, lebte früher in Hamburg. Die Jury sah in dem Text eine Geschichte über die Leerzeichen der Liebe. Den Preis der Jury erhielt Anette Pehnt für den Beginn ihres Romans Ich muss los unter dem Titel Insel Vierunddreißig. Die Autorin erzähle mit großer Klugheit und Klarheit die Geschichte des Erwachsenwerdens und einer Obsession, urteilte die Jury. |
|||
|
|||
Kontakt Webmaster:
|