"Ich weiß nicht, ob es eine Untersuchung des Ich und der vielen Ich in der Literatur gibt. Bekannt ist mir keine", hat Ingeborg Bachmann vor vielen, vielen Jahren in ihrer Frankfurter Vorlesungen formuliert. Und doch handelt Literatur, und die der Bachmann zumal, immer auch von Ich-Entwürfen. In Klagenfurt - oder daheim vor dem Fernseher - kann man sich dessen von heute an aufs Neue versichern. Drei Tage lang werden sich 16 Autoren aus Deutschland, der Schweiz und aus Österreich - von denen Anette Pehnt, Mirko Bonné, Norbert Zähringer und Raphael Urweider die bekannteren sind - einem öffentlichen Tribunal aussetzen. Sie werden ihre Texte lesen und sich anschließend vor laufender Kamera von einer siebenköpfigen Jury rühmen oder verreißen lassen. Wie alle Jahre wieder. Gestern wurden die 26. Tage der deutschsprachigen Literatur - besser bekannt unter ihrem früheren Namen "Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb" - mit einer von Hugo Loetscher gehaltenen Klagenfurter Rede zur Literatur eröffnet. Heute nun heißt es "Ring frei" zum literarischen Wettstreit. Unter dem Titel "Lesen live" wird das Prozedere auf 3sat von heute an bis zum Samstag übertragen (Do und Fr: 8.55 Uhr bis 13 Uhr, 15 bis 17 Uhr; Sa: 8.55 Uhr bis 13 Uhr