Bibliotheken und Buchhandlungen sind Orte seiner Leidenschaft. Da stöbert er in bekannten und unbekannten Literaturen, da lässt er sich inspirieren und inspiriert andere.
Christoph W. Bauer, 1968 in Kolbnitz geboren, hat ein großes Hobby: Die Literatur. Und die hat dem Autor nun den mit 5000 Euro dotierten Kelag-Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb eingebracht. Sein preisgekrönter Text "Auf.Stummen" erzählt in dichter poetischer Sprache vom Zerfall einer Ehe. Das Publikum fand den Text überzeugend und hat sich erfolgreich bei der Internet-Abstimmung für den Kärntner stark gemacht. Zum Wettlesen eingeladen hat ihn übrigens der Jury-Vorsitzende Robert Schindel: "Er hat mich angerufen, weil er gehört hat, dass ich an einem Prosa-Text arbeite. Und der hat ihn dann überzeugt, und so bin ich beim Bachmann-Bewerb gelandet."

Die vier Tage in Klagenfurt hat er sehr genossen: "Es ist wunderbar, wenn die Literatur im Mittelpunkt des Geschehens steht", meint der nun in Innsbruck lebende Autor, der bisher zwei Gedichtbände veröffentlich hat: "wege verzweigt" und "die mobilität des wassers müsste man mieten können" erschienen im Haymon Verlag. Derzeit arbeitet Bauer, der 1998 den Förderungspreis des Landes Kärnten bekam, an einem Lyrik-Zyklus und schreibt an seinem Prosa-Text "Auf.Stummen" weiter.

Daneben betätigt er sich als "Pfadfinder durch die Literatur". Die Wagner‘sche Buchhandlung in Innsbruck hat ihn eingeladen, täglich ein Gedicht auszusuchen. Das wird dann ins Internet gestellt und in der Buchhandlung präsentiert, die passenden Bücher sind dort ebenfalls erhältlich. "So wollen wir die Lyrik ins Gespräch bringen", meint Bauer. Er selbst schmökert gerne in Werken des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges. Und in denen von Ingeborg Bachmann: "An ihr kommt man nicht vorbei." Schon gar nicht, wenn man bei einem Bewerb, der ihren Namen trägt, einen Preis gewonnen hat.

Marianne Fischer

Einen Bericht mit allen Preisträgern des Wettlesens und ein Gespräch mit Peter Glaser, Gewinner des Bachmann-Preises, finden Sie auf den Kultur-Seiten.