Pressetexte zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt |
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Kleine Zeitung | |||
8. Jänner 2002 | |||
Eine Stimme fürs Publikum | |||
Weichenstellungen & Neuerscheinungen. Michaela Monschein folgt Doris Moser als Koordinatorin der "Tage der deutschsprachigen Literatur" Das Rad werden wir nicht neu erfinden, aber die gewachsenen Strukturen wollen wir weiter verbessern", kündigt Michaela Monschein an. Das 25. Mal sind die viel geliebten und heiß umstrittenen "Tage der deutschsprachigen Literatur" heuer über die Bühne gegangen, für das 26. Wettlesen werden bereits jetzt erste Weichen gestellt: Gestern wurde die neue ORF-Koordinatorin des Bachmannpreises vorgestellt. Michaela Monschein folgt auf Doris Moser, die sich nun ausschließlich ihrer akademischen Karriere widmen wird. Monschein, die in Klagenfurt Germanistik und Medienkommunikation studiert hat, kündigte eine Öffnung des Preises in Richtung der neuen Medien an. Konkret liegen folgende Pläne auf dem Tisch: Im nächsten Jahr soll erstmals ein Publikumspreis vergeben werden, der mit "50.000 bis 100.000 Schilling dotiert werden wird". Die Wahl soll über das Internet erfolgen und die Öffentlichkeit stärker in das Geschehen einbinden: "Seit Jahren beobachte ich, dass das Publikum oft nicht einer Meinung mit der Jury ist. Wir wollen den Zuhörern eine Stimme geben", so Monschein. Und damit jeder seine persönliche Ansicht los werden kann, soll ein eigener Chatroom eingerichtet werden. Da hat man dann die Möglichkeit, mit den Juroren zu diskutieren. Forciert werden soll auch die Zusammenarbeit mit dem Musilhaus, für das Monschein schon seit längerer Zeit die Öffentlichkeitsarbeit macht. Heuer fand dort die "Bachmann-Nacht" statt und auch für das nächste Jahr sind Rahmenveranstaltungen geplant. Hauptsponsor des Wettlesens bleibt übrigens die Telekom. Ausgewogen. Selbstkritische Töne kamen bei der gestrigen Präsentation von Robert Schindel, der auch im nächsten Jahr wieder Jury-Vorsitzender sein wird: "Es tut dem Preis nicht gut, wenn, wie es heuer der Fall war, nur ein Österreicher zum Wettbewerb eingeladen wird". Der Schriftsteller brachte die Schwierigkeiten auf den Punkt: "Die deutschen Juroren nominieren Deutsche, die Schweizer Juroren Schweizer und wir Österreicher Autoren aus dem deutschsprachigen Raum." Für die Zukunft wünscht er sich, dass "im Sinne der Öffentlichkeit" mehr auf Ausgewogenheit geachtet wird. Für alle, die das Wettlesen gerne nachlesen, gibt es im heurigen Jubiläumsjahr mehrere Möglichkeiten. Die "Klagenfurter Texte 2001" sind im Verlag Jung und Jung erschienen. Und mit dem Piper-Band "Die Besten. Die Preisträger aus 25 Jahren" und der CD-Edition "Klagenfurt und kein Ende. Vom Kampf im Wörter-See" (ab 20. Dezember erhältlich) kann man jetzt quasi auf Tuchfühlung mit einem Vierteljahrhundert Bachmann-Preis gehen. |
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VON MARIANNE FISCHER |
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