Pressetexte zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt |
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Basler Zeitung | |||
07. Juni 2002 | |||
25 Jahre Bachmann-Preis | |||
Das Klagenfurter
Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis geriet in den vergangenen Jahren
häufig zu einem literarischen Spiessrutenlauf für Schweizer
Autoren. Das könnte in diesem Jahr, bei der Jubiläumsausgabe
des Wettbewerbs vom 26. bis 30. Juni, anders werden. Von den sechzehn
eingeladenen Autoren kommen immerhin fünf aus der Schweiz, unter
ihnen der Shooting-Star der jungen Lyrik, der Berner Raphael Urweider,
der wie der angriffslustige Dramatiker Lukas Bärfuss mit einigen
Vorschusslorbeeren an den Start geht. Als Prosaautoren werden sie sich
mit sieben deutschen und vier österreichischen Teilnehmern und -
wie es der Entdeckungshunger der Juroren will - gleich mit drei Autorenkollegen
aus Basel messen. Roger Monnerat hat vor drei Jahren einen aufklärungswütigen
Journalisten und Erotomanen ins Zentrum seines Romans "Die Schule
der Scham" (Ricco Bilger Verlag) gestellt, Daniel Zahno heimste mit
den stilistisch variationsreichen Erzählungen seines Bandes "Doktor
Turban" (Bruckner & Thünker) 1996 zwei bedeutende Literaturpreise
ein. Markus Ramseier wird seit Jahren als ewiger Geheimtipp gehandelt,
obwohl er bereits mit "Mäandertal" (1994) und "Das
Land der letzten Meter" (1998, beide im Cosmos Verlag) zwei sehr
beachtenswerte Romane vorgelegt hat. Als Favoriten beim 25. Klagenfurter
Wettlesen werden indes einige deutsche Konkurrenten gehandelt, vor allem
der Berliner Norbert Zähringer, dessen Debütroman "So"
über die wundersamen Schicksalswege einiger Ostberliner Bank-Kunden
vor Jahresfrist als "eines der charmantesten Bücher der Saison"
(FAZ) gepriesen wurde, und die in Freiburg lebende Annette Pehnt, deren
Romandebüt "Ich muss los" ebenfalls viel Zuspruch bei der
Kritik fand. Als literarisch vielseitigster Kandidat kann der Schriftsteller
und Übersetzer Mirko Bonné gelten, der nach einer grossartigen
Cummings-Übersetzung soeben einen neuen Roman ("Ein langsamer
Sturz") veröffentlicht hat. Der Hamburger Peter Glaser hat in
den letzten Jahren mehr als findiger Software-Scout und Computer-Journalist
von sich reden gemacht denn als Hochgeschwindigkeitsschriftsteller, als
der er 1983 mit "Der grosse Hirnriss" debütierte. Michael Braun |
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