Die Liebe zu alten Häusern
Der Tagesspiegel berichtet am 30. Juni
2003 über die in Berlin lebende Autorin Inka Parei. Das Haus
am Stadtrand von Frankfurt, das der alte Mann überraschend
geerbt hatte, war nicht gerade ein Schmuckstück: „Es
hatte eine Nachkriegsfassade, schmutzig und ausdruckslos. Wahrscheinlich
war es Ende der fünfziger Jahre das letzte Mal gestrichen worden.
Der Putz an der Vorderfront bestand aus rauen, wurmförmigen
Kerben, in denen sich der Dreck der Jahrzehnte eingelagert und schwarze
Rillen gebildet hatte.“ Der jungen Berliner Autorin Inka Parei
dürfte der Kasten jetzt besonders ans Herz gewachsen sein.
Um ihn und seinen Besitzer dreht sich der noch titellose Romananfang,
für den sie am Sonntag im österreichischen Klagenfurt
mit dem Ingeborg-BachmannPreis ausgezeichnet worden war. Mit ihrem
zweiten Romanprojekt ist die 1967 in Frankfurt am Main geborene
Parei damit literarisch wieder in ihrer Heimat angekommen. Die Klagenfurter
Ehrung ist die zweite, die binnen kurzem einem in Berlin lebenden
Autor zugesprochen wurde. Im April hatte der Amerikaner Jeffrey
Eugenides für seinen in Berlin entstandenen und teilweise hier
spielenden Roman „Middlesex“ den Pulitzer-Preis erhalten.
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