Von Bäumen und Brüdern
Nach dem 27. Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis
"Das Lustige an Klagenfurt ist die
Motivgeschichte", berichtet die Stuttgarter Zeitung am 30.
Juni 2003. Anderthalb Dutzend Autoren, die nichts eint außer
der Konkurrenz um den Ingeborg-Bachmann-Preis, lesen nacheinander
ihre Geschichten vor, und spätestens am Nachmittag des ersten
Tages erinnert ein besonders pfiffiger Juror daran, dass irgendetwas
besser oder nicht so gut doch schon vorgekommen sei in diesem Wettbewerb.
Danach fällt das dann immer wieder auf. In vergangenen Jahren
war das gern die literarisch eh beliebte "Endzeit", das
"Restbewusstsein" oder die "Rumpfexistenz".
Mal gesellten sich die Mütter dazu, mal das liebe Geld. Einmal
angenommen, dies habe seinerzeit mit dem Zustand der Jury und des
Bewerberfelds korrespondiert, hätte in diesem Jahr in den Texten
von Aufbruch und Neubeginn die Rede sein müssen, auch von Frauen. |