Indien und Türkei und Glasknochen

"Da haben gewisse Esoteriker schon irgendwie Recht: Indien sei, wie man in ihrem Jargon so sagt, ein energetisches Kraftfeld", berichtete die Kärntner Tageszeitung in der Ausgabe vom 28. Juni 2003. Es komme aber darauf an, wer nach Indien fährt. Ulla Lenz eröffnete mit dem in Indien spielenden Romanauszug "Bruder und Schwester". "Eigentlich ist es schad´ um den Text. Schad´, weil die Autorin sich dann beim Schreiben doch lieber auf ihre artige (neu)deutsche Befindlichkeit verlassen hat, anstatt sich mit Haut und Haaren auf Indien einzulassen", schreibt die KTZ. (Gemäßigtste) Exotik alla turca in Feridan Zaimoglus Dorfidylle "Häute" über die missglückte Heimkehr eines am deutschen Wesen nicht unbedingt genesenen Anatoliers zu den (nicht mehr) Seinen. Lukas Hammersteins "Die hundertzwanzig Tage von Berlin" übten sich betulicher in Großstadt-Coolness. Ein deprimierender Vormittag, resümierte die Kärntner Tageszeitung.