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Translatio Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzer 20.
Juni 1999 |
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Grenzen werden überschritten |
Grenzenlos, senza confini, brez meja - schreiben Events und Veranstaltungen aus einem bunten Spektrum nur allzu gerne auf ihre Banner. Der Beitrag und die Leistung jener, die diese Grenzüberschreitung erst ermöglichen, werden dabei als selbstverständlich hingenommen und oft gar keiner Erwähnung für Wert befunden. Dabei sind Sprach- und Kulturmittler diejenigen, die am kompetentesten Fernen und Nähen ausloten, Unterschiede überbrücken und, wo für das Bewahren von Identität vonnöten, auch Eigenarten bewahren und befestigen können. | ||||
Zwei Staatspreise |
Die Fähigkeit, sich sicher in zwei oder mehreren Welten zu bewegen und andere am eigenen Wissen und Einfühlungsvermögen teilnehmen zu lassen, wird von der Republik Österreich mit zwei Staatspreisen - der eine für Übersetzungen ins Deutsche, der andere für Übertragungen aus dem Deutschen - honoriert. Das wenig glamouröse, im Verborgenen betrieben Metier des Übersetzens rückt so, selten genug, ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit. | ||||
Unbekanntes im Vertrauten sichtbar machen |
Der
Blick der Öffentlichkeit ist eigentlich nur verstellt, denn einer der jüngsten
Würfe der diesjährigen Laureatin Senta Kapoun
- Marianne Fredrikssons "Hannas Töchter" - ist nach der
erfolgreichen gebundenen Ausgabe auch als Taschenbuch in allen
Schaufenstern und Bestenlisten vertreten - und Peter Demetz, der die
Laudatio auf den Prager Literaturwissenschaftler Jirí Stromsík halten
wird, ist nicht nur in Klagenfurt durch seine Tätigkeit als Vorsitzender
der Jury der Bachmann-Wettbewerbe 1987 - 1996 kein Unbekannter mehr. Das
Unbekannte im Vertrauten sichtbar zu machen ist der Ehrgeiz von Translatio.
(Fabjan Hafner |
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Im Rahmen rund um die Verleihung des “Österreichischen Staatspreises für literarische Übersetzer” findet in Klagenfurt bereits zum zweitenmal eine eingehende öffentliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Vermittlung zwischen Sprachen und Kulturen statt. Ein wesentliches Ziel unserer Kulturpolitik ist die Förderung des kulturellen Dialoges und des gegenseitigen Austausches zwischen den europäischen und nichteuropäischen Kulturen. Denn Europa darf sich nicht nur als Wirtschaftsgemeinschaft, sondern muß sich auch als politische Union verstehen und braucht kulturelle Visionen, um sich als selbstbewußter Staatenbund verwirklichen zu können. Dazu bildet das ebenso grundsätzliche wie aktuelle Motto von Translatio 99 “Sprache und Ort – Übersetzen zwischen Regionalisierung und Globalisierung” einen bedeutenden Beitrag, der Sprachvielfalt rund um uns in all ihrer Komplexität und Fülle kompetenter begegnen zu können. In diesem Sinn wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg. Dr. Peter Wittmann |
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Programm | |||||
17.30 Uhr |
Podiumsdiskussion Sprache & Ort Mit Senta Kapoun, Jiři Stromsík und anderen. Moderation: Fabjan Hafner. |
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18.30 Uhr |
Festakt zur Verleihung der
österreichischen Staatspreise für literarische Übersetzer
an Senta Kapoun und Jiři Stromsík. |
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20.30 Uhr | Empfang der Landeshauptstadt Klagenfurt | ||||
Preisträger | |||||
Aufgewachsen in
Deutschland und Schweden, 1946 Übersiedlung nach Wien. Seit 1962 als Übersetzerin
aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen tätig.
Zahlreiche Übersetzungen:
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1969-74 Oberassistent
für deutsche Literatur an der Karlsuniversität Prag. Berufsverbot,
danach vermehrt Übersetzungs- und Herausgebertätigkeit. Seit 1996 Dozent
für deutsche Literatur an der Karlsuniversität Prag. Josef Jungmann Preis
1995 für die beste Übersetzung des Jahres. Herausgeber größerer
Auswahlbände, u.a. von Adalbert Stifter, Gotthold E. Lessing, H.
Winkelmann, Sigmund Freud. Zahlreiche literarische Übersetzungen, u.a. von Peter Handke, Martin Walser und Siegfried Lenz. Systematische Übersetzung und Kommentierung des Werks von Elias Canetti, Die Blendung; Aufzeichnungen 1942-85; Masse und Macht; Die gerettete Zunge; Die Fackeln im Ohr. |
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ORF Kärnten Ingeborg-Bachmann-Preis Sponheimer Straße 13, A- 9020 Klagenfurt Tel: +43 (463) 5330 29529 (Frau Salbrechter) mail: bachmann.preis@orf.at |
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