Vorgeschichte 2000 |
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ERKLÄRUNG
DER VERANSTALTER DER Nach der Zurücknahme des Preises des Landes Kärnten sind die Veranstalter, ORF Kärnten und die Landeshauptstadt Klagenfurt, gemeinsam mit den Erben Ingeborg Bachmanns und in Abstimmung mit Jurysprecher Robert Schindel übereingekommen, dass der von der Stadt Klagenfurt gestiftete Hauptpreis der "Tage der deutschsprachigen Literatur" auch in diesem Jahr den Namen von Ingeborg Bachmann tragen wird. Ausschlaggebend für diese Entscheidung der Erben war vor allem die Überlegung, dass dieser Preis für die teilnehmenden Autorinnen und Autoren aus dem gesamten deutschen Sprachraum von herausragender Bedeutung ist. Der "Preis des Landes Kärnten" wird durch den "Preis der Jury" ersetzt. Als Preisstifter konnte Telekom Austria gewonnen werden. Die Veranstalter sind bemüht, einen namhaften Autor, eine namhafte Autorin als Eröffnungsredner bzw. -rednerin für die "Tage der deutschsprachigen Literatur" zu gewinnen. Insgesamt sind die Veranstalter bestrebt, die Beziehung zu Ingeborg Bachmann und ihrem Werk zu verstärken. Der Kultursender 3sat wird auch in diesem Jahr die Veranstaltung in ihrer vollen Länge live übertragen und die geplanten Aktivitäten durch Berichte und Reportagen erweitern. Die "24. Tage der deutschsprachigen Literatur" werden vom 28. Juni bis 2. Juli im ORF-Theater in Klagenfurt stattfinden. Das detaillierte Programm wird bei Pressekonferenzen Anfang Juni vorgestellt. Robert Schindel,
Sprecher der Jury, eh. Klagenfurt, 31. März 2000 |
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Angesichts der
politischen Veränderungen in Österreich haben die Erben der weltbekannten
österreichischen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann LH Jörg Haider mitgeteilt,
dass dem Land Kärnten und dem ORF bis auf weiteres die Verwendung des
Namens "Ingeborg Bachmann Preis" untersagt werde. Das gelte
so lange, "bis wir davon ausgehen können, dass die Politik in diesem
Lande nicht mehr beschämend sein wird und sich ihrer, der Weltliteratur
zugehörenden Autorin, würdig erweist", heißt es in einem Schreiben,
das Isolde Moser und Heinz Bachmann am Montag an die verantwortlichen
Politiker und den ORF gerichtet haben. Die Idee und das Konzept des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbes wurden 1976 von der Stadt Klagenfurt und dem ORF Kärnten entwickelt. Seither wird die Veranstaltung ausschließlich von der Stadt Klagenfurt und dem ORF Kärnten organisiert und durchgeführt. Das Land Kärnten stellt mit dem Preis des Landes Kärnten (seit 1985) einen der von der Jury vergebenen vier Preise zur Verfügung und ist darüber hinaus weder ideell noch finanziell in die Veranstaltung involviert. Die Entscheidung über die Vergabe aller Preise und Stipendien liegt ausschließlich bei der internationalen Jury. Die Veranstalter, ORF Kärnten und Stadt Klagenfurt, sehen es als vorrangiges Ziel im Einvernehmen mit den Erben Ingeborg Bachmanns diese wichtige Plattform der deutschsprachigen Literatur als Forum des freien Wortes zu erhalten. Die für den gesamten deutschsprachigen Literaturbetrieb bedeutende Veranstaltung soll vom 28. Juni bis 2. Juli zum 24. mal in Klagenfurt stattfinden. Für die Veranstalter, Gerhard Draxler, Intendant ORF Landesstudio Kärnten und Stadtrat Walter Gassner, Kulturreferent der Landeshauptstadt Klagenfurt Klagenfurt, 08.02.2000 |
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ERKLÄRUNG
DER LANDESHAUPTSTADT KLAGENFURT UND DES ORF KÄRNTEN Die Stadt Klagenfurt und der ORF-Kärnten erklären als Veranstalter des ”Bachmann-Wettbewerbes”, dass die ”Tage der deutschsprachigen Literatur” vom 28. Juni bis 2. Juli zum 24. mal in Klagenfurt stattfinden werden. Modus und Charakter der Veranstaltung sollen wie geplant beibehalten werden. Die
Stadt Klagenfurt stiftet wieder den mit 250 000 Schilling dotierten
Hauptpreis. Für den zurückgezogenen Preis des Landes Kärnten liegen
mehrere Angebote von privaten Stiftern und anderen Institutionen vor. Mit
den Rechtsnachfolgern von Ingeborg Bachmann wurden Gespräche aufgenommen.
Die Veranstalter werden gemeinsam mit den Erben in den nächsten Wochen
nach einer Lösung bezüglich ihrer Verfügung, wonach der Name der Autorin
Ingeborg Bachmann nicht mehr verwendet werden sollte, suchen. In die
Gespräche werden auch die Mitglieder der Jury der ”Tage der deutschsprachigen
Literatur” eingebunden. Da
die Erben der Veranstaltung grundsätzlich positiv gegenüber stehen,
sind die Veranstalter zuversichtlich. Ziel ist es, eine Lösung zu finden,
die sowohl im Sinne der Haltung Ingeborg Bachmanns als auch der international
renommierten Literaturveranstaltung ist. Für den 24. Wettbewerb liegen
bereits mehrere hundert Anfragen von Autorinnen und Autoren vor. Gerhard
Draxler, Intendant ORF Landesstudio Kärnten |
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STELLUNGNAHME
VON
3sat Die
3sat-Verantwortlichen von ZDF, SF DRS, ARD und ORF als Mitveranstalter
des Bewerbes, haben ihr Interesse daran geäußert, dass der Bachmann-Preis
auch im Jahr 2000 stattfindet und so wie in den letzten elf Jahren live
im gemeinsamen Kulturprogramm übertragen wird. Selbstverständlicher
Grundsatz dieses Literatur-Wettbewerbes war es von Anbeginn, dass sich
die Autoren in ihren Texten und Wortmeldungen frei und ungehindert äußern
konnten. Daran werde sich auch am Bachmann-Wettbewerb 2000 nichts
ändern. Die
Partner vertreten allerdings einstimmig die Ansicht, dass Einigung mit
den Bachmann-Erben anzustreben sei. Peter Zurek, 3sat Wien |
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08.06.2000
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