25. Tage der deutschsprachigen Literatur 2001
"Sex kills - eine griechische Affäre"
Dass Sex auch literarisch tödlich sein kann, wurde für Robert Fischer aber dann in der Diskussion der Jury deutlich. "Unter jeder Kritik" Denis Scheck, meinte es wäre höflich zu schweigen, in seinen Augen war es eine akademische Seminararbeit. Einer solchen Seminararbeit nehme man die Sprache in dem Text nicht ab. Der Text sei für ihn fast unter aller Kritik. "Sexualkitsch" Konstanze Fliedl erinnerte der Text an Elfriede Jelineks "Lust" auch Jelinek habe eine weibliche Pornografiegeschichte geplant gehabt und auch ihr sei es misslungen. Diesen Text hier könne sie lediglich als Sexualkitsch bezeichnen und wenn es eine Seminararbeit sein solle, wäre auch diese nicht gelungen. Nichts passe in diesem Text zusammen, sowohl Sprache als auch Geschichte seien erborgt, beschloss sie ihr Statement. "Autor hat sich überhoben"
"Bestechend" Sie habe den Text vorgeschlagen, erwiderte Elisabeth Bronfen, weil der Text eine Mischung zwischen philosophischer Sprache und deren Umsetzung in einer Liebesgeschichte umzusetzen sei. Gerade die Liebesgeschichte und wie die Sprache der Sexualität mit der Geschichte verwoben werde, das gefalle ihr. Die fast klinische Beschreibung, die Überlagerung durch die Geschichte und dem theoretischen Teil finde sie bestechend. "Stücke von Kram"
"Misslungen" Auch für Birgit Vanderbeke war der Text misslungen. Sie sah ein Genreproblem, hier wolle jemand einen pornographischen Text schreiben, er merke aber, dass das nicht gelinge und nun versuche er, den Text irgendwie aufzuwerten. Zwei Möglichkeiten des Aufwertens gebe es, das eine wäre mehr Theoretisieren das andere einen Camupuseffekt zu schaffen. Beides habe der Autor versucht, es ist ihm aber misslungen, so Vanderbeke. "Konventioneller Text" Burkhard Spinnen schloss sich den Argumenten
der Kollegen an, er wolle aber noch sagen, meinte er dann, dass in den
Texten und darüber immer ein gleicher Tonfall läge. So problematisch
der Ausdruck sei, hier müsse er sagen, das ist ein konventioneller
Text. Wir haben alle Bauchschmerzen, das auszusprechen, aber hier gehe
nicht anders. Was solle man sagen gegen einen Thomas Mann, dem die Ironie
ausgetrieben worden ist, fragt Spinnen dann. Er könne hier keinen
Satz als Beispiel heraus nehmen, aber er habe an keiner Stelle einen Punkt
gefunden, wo er einen Ansatz gefunden hätte, was diese hochsouveräne
konventionelle Prosa tue, außer souverän zu sein. Wenn der
Text nichts anders mehr zu tun habe, als souverän zu sein, dann falle
dies unter die Erwartungen zurück, mit denen man hier sitze, beschloss
Spinnen seine Kritik Alle Fotos: ORF Kärnten Kontakt: Webmaster:
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