1. Juli 2001

Der Preis wurde von Jet2web gestiftet und ist mit 200.000 Schilling dotiert.

Im Wahlgang um den Preis der Jury stimmte Denis Scheck für Antje Ravic Strubel und ihr Märchen, das vom untergegangen Land erzählt, von den Opfern, die mehr Frauen fordern, von Standbohrmaschinen und von einem Menschen der mit Entschlossenheit sagt, ich lebe nicht mehr gerne so.

Auch Burkhard Spinnen stimmte für Antje Ravic Strubel. Ihr Märchen der selbstgewählten Entführung erzähle behutsam zwei Geschichten in einer: die Geschichte eines Staates zwischen jugendlicher Euphorie und ödem Verfall, sowie die Geschichte einer jungen Frau, die ihre Integrität bewahren wolle. Der Text spreche von dem Politischen, das wir zu kennen glauben, und von den Individuen, die nicht in Politischem aufgehen.

Elisabeth Bronfen gab auch im Wahlgang um den Preis der Jury ihre Stimme Norbert Müller, Robert Schindel stimmte wiederum für Jenny Erpenbeck, und Birgit Vanderbeke gab ihre Stimme wieder Norbert Müller. Konstanze Fliedl stimmte für Jenny Erpenbeck, und Thomas Widmer wollte wiederum Norbert Müller als Preisträger sehen.

Die nun erforderliche Stichwahl zwischen Jenny Erpenbeck und Antje Ravic Strubel ging zugunsten von Jenny Erpenbeck aus, die die Stimmen von Elisabeth Bronfen, Robert Schindel, Birgit Vanderbeke und Konstanze Fliedl erhielt.

Im entscheidenden Wahlgang standen dann Norbert Müller und Jenny Erpenbeck gegenüber. Dabei stimmten Thomas Widmer, Birgit Vanderbeke und Elisabeth Bronfen für Norbert Müller. Konstanze Fliedl und Robert Schindel gaben ihre Stimme Jenny Erpenbeck. Burkhard Spinnen begründete seine Wahl für Jenny Erpenbeck folgendermaßen: Ihre Erzählung drehe das bekannte Muster der Kriegsheimkehrergeschichte um, und entwerfe so ein Gruppenbild beschädigter Menschen, in dem die Starken und die Schwachen, die Gerechten und die Ungerechten nicht mehr sicher auszumachen seien.

Auch Denis Scheck stimmte für Jenny Erpenbeck und ihren periskopisch erzählten Text, der eine lange zurückliegende Vergangenheit aktualisiere, ohne sich die Schrecken und Schönheiten geborgter Biografien bloß anzueignen. Der Preis der Jury ging damit an Jenny Erpenbeck.

Alle Fotos: ORF Kärnten


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