"DIE LUST AM ERZÄHLEN"
25 Jahre Ingeborg-Bachmann-Preis

Ein Rückblick der ORF ON Redaktion Kärnten in Zusammenarbeit mit 3sat und der Telekom Austria.


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Die Juroren lauschten gespannt der Lesung von Hartmut Geerken

Foto: ORF Kärnten

 


Herbert Zemann

 

Peter Demetz, New Haven/USA
Jörg Drews, München/BRD
Volker Hage, Hamburg/BRD
Andreas Isenschmid, Zürich/CH
Urs Jaeggi, Berlin/BRD
Hellmuth Karasek, Hamburg/BRD
Werner Liersch, Berlin-Ost/DDR
Gisela Lindemann, Hannover/BRD
Gerhard Melzer, Graz/A
Helga Schubert, Berlin-Ost/DDR
Herbert Zeman, Wien/A


Fernsehkameras ließen in diesen drei Tagen nichts unregistriert, Fotografen sicherten sich klickend eine gewisse Aufmerksamkeit; altertümlich, maschinenlos, brachte ein zu Füßen des Publikums sitzender Porträtist Autoren und Juroren zu Papier.

Die Jury: Peter Demetz, Jörg Drews, Hellmuth Karasek, Werner Liersch, Helga Schubert, Herbert Zeman - sie kannte man vom letzten Jahr. Erstmals dabei waren "Zeit"?Redaktor Volker Hage, Gisela Lindemann (Redaktorin beim Norddeutschen Rundfunk), Gerhard Melzer (Dozent am Institut für Germanistik in Graz) und zwei Schweizer: Urs Jaeggi, Ingeborg-Bachmann-Preisträger 1981, verstand sich als vorsichtiger und begeisterungsfähiger Vermittler, brachte aber gleichwohl den prächtigsten Konter dieser Tage an (-wer dabei war, wird sich erinnern). Andreas Isenschmid, zweiter Schweizer Juror, fand problemlos, eloquent in seine Rolle. Werner Liersch und Helga Schubert überzeugten nicht allzu sehr in ihrem Amt; von Herbert Zeman war wenig Gehaltvolles und selten etwas Eigenständiges zu hören.

Es beeindruckte das Niveau der Argumentation (- was von vielen Texten nicht zu sagen wäre). Lob und Tadel: "Weihrauch", so Peter Demetz, stieg dann und wann, eher selten, zum lampenreichen Himmel des ORF-Theaters. "Untext", "Betroffenheitskitsch", "Wohnzimmerprosa"-harte, gelegentlich mit frischer Boshaftigkeit vorgetragene Worte konnten und durften nicht ausbleiben. Jaeggi - als Autor - gestand einmal seine Bewunderung für die Kritiker, "so viele Worte" um einen "solchen Text" machen zu können ... Gerichtshof- oder Schulstubenklima kam in Klagenfurt nicht auf. Die Juroren bemühten sich in einer produktiven, von Gehässigkeiten freien Atmosphäre um faires Eingehen auf die Texte. Juryinterne Polemik hielt sich in Grenzen.

[Adrian Müller, Neue Züricher Zeitung, 6.7.1988]


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