Ein Rückblick der ORF ON Redaktion Kärnten in Zusammenarbeit mit 3sat und der Telekom Austria.

1988

	Dank der verstärkten Beteiligung der Verlage im deutschen Sprachraum war es beim 12. Bachmannpreis möglich, neben dem eigentlichen Ingeborg Bachmann?Preis, dem Preis des Landes Kärnten und dem Ernst Willner?Preis zwei Stipendien zu vergeben. Insgesamt 345.000,? Schilling standen der Jury zur Auszeichnung hervorragender Arbeiten zur Verfügung.
Herausragend war die "naturnahe" Dekoration - wie immer vom Villacher Maler und Grafiker H.P. Maya gestaltet. Foto: Eggenberger

Fünf neue Juroren
Sechs Damen und Herren der Jury des Vorjahres waren auch 1988 wieder dabei, unter ihnen die aus der DDR eingeladenen; fünf waren erstmals in dieser Funktion in Klagenfurt. Die Veranstalter setzen damit den seit Jahren eingeschlagenen Weg fort, Kontinuität und Kreativität miteinander zu verbinden.

Ernst Grissemann erstmals als Moderator der Veranstaltung
Neu war der Moderator der Veranstaltung: diesen zugegebenermaßen sehr schwierigen Part des Mittlers zwischen Autor und Jury, zwischen Organisatoren und Publikum zu übernehmen, hat sich der damalige ORF-Hörfunkintendant Ernst Grissemann bereiterklärt.

Neukreation war auch die Figur des Moderators - als Wortmeldungen registrierende Instanz vielleicht eine zweckmäßige Ergänzung, doch hatte man mit dem arg deplaciert wirkenden Ernst Grissemann nicht die glücklichste Wahl getroffen.
[Adrian Müller, Neue Züricher Zeitung, 6.7.1988]

Keine Forumsdiskussion mehr
Einige Experimente - wie etwa die gemeinsame Reflexion der Veranstaltung (in Art einer Forumsdiskussion) nach dem letzten Lesenachmittag und die Öffnung der Jury-Diskussion für Stimmen aus dem Auditorium - wurden in diesem Jahr nicht fortgesetzt. Unverändert aber seit 1977 sind die Grundsätze, die den Bachmann-Wettbewerb unverwechselbar gemacht haben: Größtmögliche Transparenz bei allen Jury?Entscheidungen, noch mehr Öffentlichkeit für die Literatur und keine Show auf Kosten der Autoren.

Das Publikum applaudierte dem Linzer Schriftsteller Anselm Glück (Bildmitte), der für den Preis des Landes Kärnten nominiert wurde. Foto: ORF

1988

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21.06.2001