13. Klagenfurter Literaturkurs
Zum Auftakt der Tage der deutschsprachigen Literatur findet von 21. bis 25. Juni im Musil-Haus wieder der Klagenfurter Literaturkurs statt. Die Veranstaltungsreihe gilt in Fachkreisen als Kaderschmiede für angehende Schriftsteller.
Neun Stipendiaten
Auf Einladung der Stadt Klagenfurt nehmen diesmal neben den drei Tutoren neun Stipendiaten teil. Die Auswahl aus den insgesamt 120 Bewerbungen traf eine Fachjury, bestehend aus der Bachmannpreisträgerin des Jahres 2003, Inka Parei aus Berlin, der Literaturwissenschafterin Friederike Kretzen aus Basel und dem Schriftsteller Ferdinand Schmatz aus Wien. Sie werden die jungen Autoren auch heuer wieder als Tutoren betreuen.
Eine dreiköpfige Fachjury wird den Literaturkurs-Teilnehmern als Tutoren zur Verfügung stehen
Aus der Rolle der 'Häschenschule' oder 'Schreibwerkstatt' längst entwachsen, ist der Klagenfurter Literaturkurs mittlerweile zum Karriere-Sprungbrett für junge Autoren in die internationale Literaturszene geworden!
Autoren wie Markus Orths, der im Vorjahr in Klagenfurt mit dem Telekom-Preis ausgezeichnet wurde, oder Thomas Lang, der Bachmannpreisträger 2005, waren Stipendiaten des Klagenfurter Literaturkurses.
Organisator Heimo Strempfl, der Leiter der Kulturabteilung, Karl Princic, Kulturstadtrat Albert Gunzer und ORF-Landesdirektor Willy Haslitzer informierten die Presse über die Veranstaltung.
Lockere Auseinandersetzung mit Literatur
Für die Organisation und Koordination des Klagenfurter Literaturkurses ist seit der ersten Stunde Heimo Strempfl von der Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt und Leiter des Musil-Literaturmuseums verantwortlich.
Die Leute kommen gerne nach Klagenfurt, weil man sich locker über Literatur unterhalten kann.
"Hier entstehen sehr gute Kontakte und Netzwerke, die dann über Jahre halten. Das Besondere ist, dass der Literaturkurs im Zusammenhang mit den Tagen der deutschsprachigen Literatur stattfindet. Auch hier punkten die Stadt Klagenfurt und der ORF als Veranstalter damit, dass die Leute gerne hierher kommen, weil man sich locker über Literatur unterhalten kann."
Heuer zwei Teilnehmer aus Österreich
Mit Sandra Gugic und Friedrich Penkner gibt es heuer auch zwei österreichische Teilnehmer am 13. Literaturkurs. "Sandra Gugic hat insofern schon auf sich aufmerksam gemacht, als sie den zweiten Preis beim Exil-Literaturpreis in Wien gewonnen hat. Leser der Literaturzeitschriften Kolik und Manuskripte kennen den Namen Friedrich Penkner schon", so Strempfl. Dazu kommen zwei Schweizer und sechs Autoren aus Deutschland.
Text-Präsentation am 24. Juni
Zum Abschluss des
Literaturkurses werden am Mittwoch, dem 24. Juni um 14.00 Uhr, im Musilhaus alle
Stipendiaten ihre Texte vorstellen, ehe am Abend mit der Rede zur Klagenfurter
Literatur die Bachmannpreis-Tage beginnen.
Haslitzer: "Drei-Stufen-Karriere-Rakete"
Kulturreferent Vizebürgermeister Albert Gunzer freut sich sehr, dass das literarische Geschehen rund um den Literaturkurs und den Ingeborg-Bachmann-Preis internationale Aufmerksamkeit nach Klagenfurt zieht.
Willy Haslitzer
Auch ORF-Landesdirektor Willi Haslitzer zeigte sich begeistert von der "Drei-Stufen-Karriere-Rakete": Man kommt zum Literaturkurs nach Klagenfurt, erreicht mit dem Bachmannpreis Bekanntheit im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus über das Internet-Übersetzungs-Projekt 'Bachmann-Preis goes Europe' in der ganzen Welt.
So wurde zum Beispiel Markus Orths Roman „Das Zimmermädchen“ (erschienen im Schöffling Verlag) durch 'Bachmann-Preis goes Europe' zu einer Geschichte für Europa und in nicht weniger als acht (!) Sprachen übersetzt.
Voraussetzung: "Lust auf mehr"
"Generell geht es bei solchen Gesprächen um und über Texte weniger um eine Technik des Schreibens als um eine Kritik des bereits Geleisteten, mit Blick auf die weitere Arbeit des jeweiligen Autors. Was man gemeinhin mit 'Schreiben lernen' verbindet, wird dabei vorausgesetzt: Beherrschung der Duden-Grundregeln, ein individuelles Unbehagen an ihnen und allem, was bisher geschrieben steht, und Lust auf mehr. Wer schreibt, stellt sich selbst und seinen Bezug zur Welt über den Text her - an dieser Kontur muss gearbeitet werden, das ist alles."
Steffen Popp (Stipendiat Literaturkurs 2003)
"Trüffelschwein der Literaturszene"
Die Lesungen der Stipendiatinnen und Stipendiaten des Klagenfurter Literaturkurses sind alljährlich ein Höhepunkt dieser Veranstaltung im Vorfeld der Tage der deutschsprachigen Literatur.
Für die Autorin Gabrielle Visser hat sich der Klagenfurter Literaturkurs längst zum "Trüffelschwein" der deutschsprachigen Literaturszene entwickelt:
"Zielsicher spürt der Kurs neue literarische Talente auf und verhilft ihnen zu ersten Schritten auf dem Literaturparkett. Wem es gelingt, die Klagenfurter Juroren und Tutoren von seinen Texten zu überzeugen, der kommt nicht selten in den folgenden Jahren bei großen Verlagen heraus - und spielt künftig in der höheren Literatur-Liga."
Weitere Links:
Robert
Musil Literaturmuseum
Beginn mit Bertelsmann
Archiv: Zwölfter Literaturkurs
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