Erfolgreiche Bachmann-Teilnehmer
Literaturkritiker und Juryvorsitzender der ersten Jahre des Bachmannpreises, Marcel Reich Ranicki sagte, das Ziel des Berwerbes in Klagenfurt sei „Der Öffentlichkeit zur Literatur und der Literatur zur Öffentlichkeit verhelfen“. Reich Ranicki (verstorben 2013) sagte auch: "Zum Beruf des Kritikers gehört Mut, vor allem Mut zum Irrtum. Wer keinen Mut hat, der soll Buchhalter oder Steuerberater werden.“
Vom Bachmann- zum Büchnerpreis
Oft genug wurde der Jury vorgeworfen, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, sich in der Einschätzung der vorgelesenen Texte schlicht und einfach geirrt zu haben. Das kam tatsächlich schon vor. Aber im Großen und Ganzen haben die Jurymitglieder, die seit 1977 in Klagenfurt über Autoren und ihre Texte entschieden, eine durchaus positive Bilanz vorzuweisen.
Zwei Bachmann-Preisträger wurden später auch mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, der als der wichtigste Literaturpreis Deutschlands gilt: Wolfgang Hilbig und Sibylle Lewitscharoff. Zählt man die Büchner-Preisträger dazu, die zwar in Klagenfurt gelesen hatten, aber den Bachmann-Preis nicht gewannen verbessert sich diese Statistik: Auch Felicitas Hoppe und Josef Winkler, er sogar zwei Mal, lasen im Klagenfurter ORF-Theater.
Vom Siegertext zum Bestseller
Einige der Siegertexte der Tage der deutschsprachigen Literatur wurden als Bücher zu wahren Bestsellern. Dazu gehören Sten Nadolnys Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit“ und Maja Haderlaps großer Erfolg mit „Engel des Vergessens“. Die Kärntner Bachmann-Preisträgerin des Jahres 2011 hielt bei den 38. Tagen der deutschsprachigen Literatur eine viel beachtete Eröffnungsrede - mehr dazu in -Willkommen im Jahr Eins
Gedenktafel für Gert Jonke
Gert Jonke, der erste Bachmann-Preisträger, ist schon lange weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Anlässlich seines fünften Todestages wurde vor wenigen Tagen in der Franz-Palla-Gasse 2 in Klagenfurt eine Gedenktafel an seinem Elternhaus enthüllt. Er hielt wie Josef Winkler, Sybille Lewitscharoff oder Katja Lange-Müller die Eröffnungsrede. „Die Anwendung der dünnen Straßen“ war 2004 der Titel der Eröffnungsrede von Herta Müller. Sie wurde 2009 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.