Der Kärntner
Schriftsteller Gert Jonke - der Gewinner des ersten Ingeborg-Bachmann-Preises
- begeisterte das Publikum mit seiner "Klagenfurter Rede
zur Literatur. ORF-Landesdirektor Willy Mitsche versicherte,
dass die Literaturveranstaltung sicher nicht dem Rotstift
zum Opfer fallen werde.
Mit der Eröffnung
erfolgte am Mittwoch der Startschuss zu den Tagen der
deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt
Foto: ORF |
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ORF-Landesdirektor Willy Mitsche
hob jene drei Ziele hervor, die von den beiden Initiatoren
des Bachmannpreises, Ernst Willner und Humbert Fink, verfolgt
worden waren.
Für sie sei es wichtig gewesen,
"junge Autoren zu fördern, der Literatur neue Freunde
zu schaffen und der Öffentlichkeit zur Literatur zu verhelfen.
Zielsetzungen, die nur mit Hilfe der Medien erreicht werden
können, damals wie heute", so Mitsche.
ORF Informationsdirektor Gerhard
Draxler - Vorgänger von Mitsche als Intendant des Kärntner
Landesstudios - überbrachte die Grüße von
Generaldirektorin Monika Lindner und betonte eingangs, dass
die Zeiten für die Kultur und die Literatur im Besonderen
noch härter geworden seien. Sie müsse mehr denn
je ihr Dasein verteidigen, sagte Draxler in Anlehnung an einen
viel zitierten Satz von Marcel Reich-Ranicki aus dem Jahr
1977.
Klagenfurts Kulturstadtrat Mario
Canori (FPÖ) betonte, wie stolz die Stadt sei, dass die
Tage der deutschsprachigen Literatur seit Jahrzehnten in Klagenfurt
stattfinden - einer Stadt im Süden Österreichs,
im Schnittpunkt von drei Kulturen.
Jonke setzte sich in seiner
"Klagenfurter Rede zur Literatur" auf launige
und zugleich sehr bissige Art mit der Diskrepanz zwischen
Literatur und Literaturbetrieb auseinander.
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Gert Jonke sprach über Ingeborg
Bachmann und ihren Tod, stellte die Frage "Ist diese
Frau an ihrer Literatur gescheitert? Nein - sie Scheiterte
am Literaturbetrieb, der sie umgebracht hat". Zu sehen
an der Flut an ihren Werken, die nach ihrem Tod alle Buchläden
überschwemmt habe.
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