Teilzeit-Seminarlehrerin in Rorschach, SG, freischaffend in den Bereichen bildende Kunst, Prosa, Theater. Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift NOISMA.

 Publikationen:

  • Moosbrand. edition suhrkamp (erscheint im August 1999).

  • Odyssee. Aufführung. St. Gallen, 1999.

  • Weitere literarische Arbeiten in Anthologien, Zeitschriften und im Eigenverlag.

Ein "niederknüppelnder" Text
Eine Schweizer
Dorfgeschichte

Die Schweizer Autorin Ruth Erat  las einen Auszug aus ihrer Erzählung "Moosbrand " -   eine Dorfgeschichte aus der Schweiz, eine Frau als Hauptfigur.

Die Jury schien  nach der Mittagspause diskussionsmüde, so sprang Dieter Bachmann in die Bresche  und wollte nacherzählen , was im Text  passiert, denn "es ist spürbar, daß es sich hier um den Teil eines größeren Textes handelt". Für ihn war es eine  Elegie, die es nicht ganz schaffte, von der Nostalgie wegzukommen, und die Wut über den Verlust spürbar zu machen.

Ulrike Längle war  nach  Lektüre ganz "niedergeknüppelt". Der Text schwebte ihr zu sehr in Detailmühseligkeit. Getroffen fand sie die ungeheuer   zwanghafte Atmosphäre im Dorf, aber der  kulturhistorische Wille zum Bewahren mache die  Erzählung  kaputt. 
Abtiefen in
Apenzeller Dörfern
Iris Radisch hatte diesen Beschreibungsfuror schon in einem anderem Schweizer Text gefunden. Sie meinte, das alles möge ja noch in irgendwelchen Appenzeller Dörfern Abtiefen  haben, aber sie habe doch  manchmal das Gefühl diese Literatur käme mit ungeheurer  Verspätung daher. Und überhaupt käme es  leider bei der Literatur darauf an,  w i e man es mache .
Robert Schindel korrigierte Radisch: Das sei kein Heimat-  sondern ein Antiheimattext. Allerdings gehe alles sehr durcheinander und mache auf ihn einen zerfahrenen  unentschlossenen Eindruck.
Sprachbewahrung und
Detailgenauigkeit
Man müsse  den  Text schon an seinen  eigenen Ansprüchen messen, bat auch Thomas Hettche, es gehe dem Autor auch um Sprachbewahrung, und die Detailgenauigkeit habe ihre eigenen Qualitäten - mit dem  Hammer draufzuhauen, das ginge nicht.
Für Silvia Bovenschen war das Ganze ein  ortsgebundenes, zeitübergreifendes Gemälde - ein Bewahrungstext. Die Details wären aber viel zu überdeutlich und es gebe auch  sprachliche

 Schwächen.Hardy Ruoss hatte ein Deja-vu Gefühl, ihn überzeugte die Art der Annäherung  an die Figuren  durch  die Erinnerungen.



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