udium der Mediävistik, Neueren Deutschen Literatur und Theaterwissenschaft in Berlin. Gründung des „Theater Affekt“ (mit Stefan Bachmann). Theater- und Hörspielautor, Librettist. Regisseur und Dramaturg an zahlreichen Theatern, zuletzt an der Berliner Volksbühne und am Schauspielhaus Wien 

Mehrere Auszeichnungen, u.a.:

  • Nachwuchsdramatiker des Jahres 1995.

  • Drama Logue Critics Award for Outstanding Achievement in Theatre 1997.

Theaterstücke:

  • Von blutroten Sonnen, die am Himmelszelt sinken. UA Kölner Schauspiel, 1994.

  • Rottweiler. UA Schauspielhaus Wien, 1994, publ. in „Theater Heute“ 11/94.

  • Du sollst mir Enkel schenken. UA Schauspiel Bonn, 1994.

  • Täter. UA Schauspielhaus Hamburg, Oktober 1999.

Disput der Juroren
Zentrales Thema
Honosexualität

In Thomas Jonigks Text  "Jupiter"  war Homosexualität das zentrale Thema, es ging um  die Frage von Opfer, Liebe und Gewalt. Nicht das Thema  selbst aber  seine Behandlung bracht die Juroren in einen  heftigen Disput. 

der Text sei stark und böse, so Hardy Ruoss, erzähle aber zu  unterkühlt. Die sarkastische Art des  Erzählens bringe den Leser - und auch der Juror sei nur ein Leser - auf Distanz.

Man sollte wohl Mitleid mit diesem pflichtbewußten  Jesulein  haben, meinte Iris Radisch, aber da der Text nur von einer Spannung lebe, im  etepetete- und Warenhausstil daherkomme, und  mit billigen und zu einseitigen Kontrasten arbeite, zeige er nur  ein  Abziehbild der Gewalt und interessiere nicht wirklich. 
Langweilig , zu trocken. "Aus dem  Holzbaukasten der Sprache und diese schiele zu sehr auf die Wirkung beim Leser", urteilte Thomas Hettche
Silvia Bovenschen erklärte, es gehe hier nicht um Provokations- und Schockiertexte, es gehe vielmehr um ein Ich, das sich seiner selbst nicht mehr habhaft werden könne.
Ulrike Längle las den Text teilweise als Satire. Die Erzählform stimme aber nicht ,es klinge ein bißchen wie ein  Schelmenroman. So nehme sie dem Ich die Zerstörung nicht ab. 
". . . eine höllische Umweltgeschichte aus der Welt, in der wir leben"

Gerade aus der Distanz entstehe die Spannung, konterte Dieter Bachmann. Für ihn war es eine Müll- und Wahngeschichte, eine höllische Unterweltsgeschichte aus der Welt, in der wir leben.

Die Gewalt werde verharmlost  und zu genau erzählt, so bleibe dem Leser nur mehr "aha"  zu sagen, meinte Robert Schindel .
Hier von   Verharmlosung zu sprechen , wäre ein starker Hund, zeigt Silvia Bovenschen Emotionen. Hier wäre endlich  eine Alternative zu den Texten, die man sonst  zu hören bekomme.

Thomas Jonigk  schloß die Diskussion mit dem Hinweis, er glaube das Thema Gewalt könne man nur über die Beschreibung von Verstörtheit  beschreiben. 



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