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3. Klagenfurter Literaturkurs 20. - 23. Juni 1999 |
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Man könnte den Klagenfurter Literaturkurs als "stilleres Gegenstück" zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb bezeichnen. | |||||
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Der Literaturkurs soll zehn jungen Autorinnen und
Autoren die Möglichkeit geben, mit drei erfahrenen Kolleginnen und
Kollegen über die eigene Arbeit zu sprechen. Die Stipendiatinnen und
Stipendiaten haben also die Möglichkeit, den bereits eingeschlagenen,
literarischen Kurs zu überprüfen. Die
Tutoriumsgespräche finden ohne Öffentlichkeit statt. So entsteht
ein Freiraum für die Arbeit an den Texten, für Diskussionen und für
Meinungsaustausch. Der Klagenfurter Literaturkurs ist allerdings keine
Schreibwerkstatt. Denn die zehn Stipendiatinnen und Stipendiaten werden
nach Vorlage einer Textprobe von einer international zusammengesetzten
Jury ausgewählt. Die Tutorien sind nicht öffentlich, jedoch ist Publikum bei den Podiumsdiskussionen erwünscht. Sie finden am 22. und 23.6. ab jeweils 16 Uhr statt, und die Lesungen der Stipendiaten gibt es täglich ab 20 Uhr im Musilhaus. Das Thema der Diskussion am 22.6. soll sich aus dem Literaturkurs selbst ergeben. Am 23.6. wird unter dem Titel "Literatur im Netz - Literatur am Ende?" über die Auswirkungen des Internet auf traditionelle Medien diskutiert. |
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Wertvolle Kontakte |
In den vergangenen beiden Jahren konnten junge Autorinnen und Autoren ihre Texte in Klagenfurt auch einem qualifizierten Publikum vorstellen. Zahlreiche VerlagsvertreterInnen, LektorInnen, JournalistInnen aber auch viele andere Literaturinteressierte reisen zum Literaturkurs an und geben den AutorInnen so auch die Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen. | ||||
Kursbestimmung |
Die Veranstaltung hat auch eine öffentlichkeitswirksame Komponente und soll zur "Kursbestimmung" im Literaturbetrieb beitragen. Heuer geht man in einer der Podiumsdiskussionen der "brennenden" Frage nach, in welcher Weise die sogenannten Neuen Medien die Literatur verändern und ob sich dieselbe dabei nicht "im Netz" verfängt... | ||||
Resume des
Literaturkurses nach zwei Tagen |
Mehr Zeit für die Einzelgespräche mit den Tutoren
wünschte sich Carsten Probst bei der 1. Podiumsdiskussion. Wenn man
bedenke, daß man sich erst "warmreden" müsse, bleibt zu wenig
Zeit, alle wesentliche Punkte genauer zu besprechen, manches
könne bei einer Stunde nur angerissen werden. Ein Wunsch, dem
sich auch die anderen
Stipendiaten und die Tutoren
anschlossen. Andreas Neeser meinte, die Gespräche seien fruchtbar, der
Zugang der Tutoren zu den
Texten sei sehr unterschiedlich, aber gerade diese verschiedene
Sichtweisen zeige viele
verschiedene Aspekte auf, er sei zuerst von den "großen" Namen
erschlagen gewesen, die unterschiedliche Meinung der Tutoren relativiere
aber auch das Gewicht dieser Meinungen. Es ist aber insgesamt fruchtbar
und eine tolle Erfahrung unterschiedliche Ansätze zu erleben. |
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Normalität ist nicht literaturfähig |
Einen Trend in den Themen könne man erkennen, so
die beiden Tutoren Ilma Rakusa und Ferndinand Schamtz. "Heavy
stuff", nannte es Ilma Rakusa "Phsychopathologie" Birgit
Vanderbecke. Die Normalität ist nicht literaturfähig, Tod, Perversion
und Impotenz und vielleicht
noch die Liebe, das seien einfach
die Grundthemen des Schreibens, das Schöne ist nicht literaturfähig,
erwiderte Norbert Kron für die Teilnehmer. Über das Schöne, Schlichte,
Alltägliche und das Glück zu schreiben, sei vielleicht
schwerer, setzte Ilma Rakusa dagegen, machbar sei es aber allemal
und verwies auf Brigitte Kronauer. |
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Tod, Phobien und andere psychische Besonderheiten | Die Ähnlichkeiten der Themen - bei acht der zehn Teilnehmer geht es um Tod, Phobien und andere psychische Besonderheiten - sei aber relativ, im Vordergrund stehe wie die einzelnen Autoren die Themen entwickeln und umsetzen. Dieses "Was" und Wie" unterscheide sich sehr und mache die Arbeit als Tutor interessant. Was die Sprache der Texte betreffe, könne man von einer stilistisch großen Variationsbreite reden, insgesamt seien die Texte aber nicht experimentell, und bis auf einen eher traditionellen Schreibweisen zuzuordnen. | ||||
Kontaktadresse: |
ORF Kärnten Ingeborg-Bachmann-Preis Sponheimer Straße 13, A- 9020 Klagenfurt Tel: +43 (463) 5330 29529 (Frau Salbrechter) mail: bachmann.preis@orf.at |
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