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Daniel Goetsch
geb.
1968
lebt
in Zürich
Studium
in Zürich und Toulouse (F).
Auszeichnung:
Ehrengabe
des Kantons Zürich, 1999
Publikationen (Auswahl):
-
Aspartam.
Roman. Ricco-Bilger-Verlag, 1999.
-
Blocker.
Theaterstück. sz. Lesung, Hope&Glory, Zürich 1999.
-
Menschlein II. Einakter, UA Innsbruck, Literaturtheatertage 2000.
-
Zahlreiche
Erzählungen in Anthologien, u.a. in: 'Die Akte Ex' ( Rowohlt, 2000),
'Schicke neue Welt' (Ullstein, 1999), 'funk food generation' (Edition
5, 1998).
Foto:
Yael Parish
Der
Schweizer Daniel Goetsch gab mit seiner Erzählung "Hochdruck
im Flachland" Einblick in das Gefühlsleben eines jungen Mannes,
der als Manager erfolgreich ist. Äußerlich cool wie seine ganze
Generation, ist der jungen Mannes auf der ständigen Suche nach dem
großen Glück.
Für
Ulrike Längle zog sich der Text furchtbar, sie fand die Figur langweilig,
weil diese einerseits "nichts" sehe, anderseits das, was sie
sehe, sofort etikettiere, dadurch fehle dem Text die Spannung .
Für
Iris Radisch gab es sehr viele Klischees aus der Angestelltenwelt, sie
ahne zwar, dass die Geschäftswelt angegriffen werden solle, aber
die Schilderungen blieben insgesamt unbefriedigend, die Klischees würden
den Text anfressen. Der Erzähler würde diese Klischees nicht
bewusst einsetzen, er wäre vielmehr ein Opfer derselben.
Elisabeth Bronfen sah zwar die Idee, sie war aber von den Versatzstücken
der Werbewelt nicht begeistert. Alles ende bei dem kindlichen Wunsch nach
Glück, diese Suche drehe sich aber in einer endlosen Spirale von
Klischees. Vielleicht wäre es aussagekräftiger gewesen, wenn
die Alltagssprache spürbarer gewesen wäre.
Wenn
ihm der Autor einfach nur die Idee erzählt hätte, hätte
es Denis Scheck für gut befunden. Dass er über die Realität
der Arbeitswelt schreiben wolle, diesen Film kenne er leider aber schon
- der heiße "Wall Street", der Text erzähle das Thema
aber, zu hilflos, vielleicht hätten Dialoge diese Suada spannender
machen können, vermutet er. Scheck hätte "verdammtes"
Interesse gehabt, mehr über die Sprache der Wirtschaftswelt zu erfahren,
doch er habe nur abgegriffene, bereits bekannte Wörter gehört,
alles sei absolut an der Oberfläche geblieben.
Burkhard
Spinnen verwies auf einen jungen Mann, der vor schon 100 Jahren aus seinem
Ambiente geworfen worden sei und sich umbringen musste - der hieß
Gustl und lebte in Wien ( ein wunderbarer Text so Spinnen zu Arthur Schnitzler).
Das Thema noch einmal zu versuchen, sei alle Anstrengungen wert, diese
Figur sei auch so ein junger Leutnant im Anlagebereich, aber seinem Gefühl
nach sei der Text auf halber Strecke stehen geblieben.
Für
Robert Schindel war der Text zwar ambitioniert, aber wo er die ideologische
Ideen dem Glücksverlangen gegenüberstelle, fange er zu knirschen
an. Vielleicht wäre der Text gelungen, hätte er seine Ambitionen
etwas zurückgenommen und dem Leser zugetraut, die Löcher im
Text zu füllen. Dann hätte der Text wohl mehr Spannung bekommen,
vermutet Schindel.
Hardy
Ruoss, er hat Goetsch vorgeschlagen, fand sich in Klagenfurt nicht zum
ersten mal allein mit dem Autor. Für ihn hatte der Texte jene Löcher,
die ihn interessant machen, die Figur sei genau definiert, er sah in ihr
den Aggregatszustand der Kälte, weil eben die Figur, das, was sie
hat, nicht mehr will. Ruoss forderte seine Kollegen auf, hier in diesem
Text auf die Symbolik zu achten.
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