David Wagner
geb.
1971
lebt in Berlin
Studium
der Komparatistik und Kunstgeschichte in Bonn, Paris und Berlin. Auslandsaufenthalte.
Freier Autor.
Auszeichnungen:
Alfred-Döblin-Stipendium
1998.
Walter-Serner-Preis 1999.
Publikationen:
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Meine
nachtblaue Hose. Roman. Alexander Fest, 2000.
-
Daneben
Veröffentlichungen in verschiedenen Literaturzeitschriften u.a. im
Merkur, Alltag, Freibeuter, ndl.
Foto:Ekko
von Schwichow
David Wagner
Als
erster Autor las der deutsche David Wagner. Er lebt als freier Autor in
Berlin, wo er Komparatistik und Kunstgeschichte studiert. Wagner wurde
von Juror Burkhard Spinnen vorgeschlagen.
Sein
Text "Der Wasserschaden" erzählt von einer jungen Frau,
die Selbstmord begangen hat. Während einer Autofahrt erinnern sich
der Erzähler und seine Cousine an ihre Begegnungen mit der Toten.
Ein
gelungen Auftakt des Bewerbes, befand Denis Scheck, eine Geschichte von
einer wunderschönen Melancholie, die aber auch ein kleines Konstruktionsproblem
habe, ein wenig zu mechanisch sei. Ihm war auch ein wenig zu viel Design
im Text, aber das wäre nur ein kleiner Einwand, so Scheck.
Burkhard
Spinnen sah einen Text mit einem Geheimnis, ein Text an den er sich -
er hat Wagner vorgeschlagen - nach Wochen noch erinnert habe, die große
Leistung des Textes sei es, dass er in gemischten Bildern einen inneren
Dialog erzähle, doch bei ihm, Spinnen, war allmählich doch der
Verdacht des Manierismus aufgetaucht.
Ulrike
Längle war beim 1. Lesen fasziniert vom Melancholischen, aber beim
längeren Lesen wurde ihr der Text zu bedeutungsschwer, sie hörte
die Scharniere knarren, gefallen würden ihr aber der zurückhaltende
Tonfall und die tupfenartig gesetzten Farben des Textes.
Wir
haben in Europa eine solche Suizidrate und da wagt es jemand , dieses
heikle Thema aufzugreifen, lobte Hardy Ruoss, Wagner habe das gut ganz
gut gemacht . Für Ruoss waren die Bilder aber zu weich gezeichnet,
dadurch konterkariere sich der Text selbst.
Iris
Radisch glaubte die Jurorenkollegen am Holzweg, für sie war es ein
symbolischer Text originell und unsentimental, zum Teil auch heiter erzählt.
Robert Schindel las den Text als Gegensatz zwischen Künstler- und
Alltagsdasein, eine Schöne Paraphrase auf das Künstlerdasein,
die letztlich in der Trivialität untergehe.
Für
Elisabeth Bronfen wurde durch die Art, in der die beiden Erzähler
unfähig waren, über die Tote zu reden, klar, wie die beiden
schon mit der Lebenden nicht hätten reden können.
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