H.P. Maya: Das weiße Blatt
Die Zeiten sind härter und ernster geworden, das spiegelt auch das Bühnenbild in diesem Jahr wider. Das weiße, unbeschriebene Blatt wirft Fragen auf. Was kann Literatur bewirken? Wie wichtig kann sie, "in Zeiten wie diesen", überhaupt noch sein?
Die "Tabula rasa", das weiße Blatt, es kann in Klagenfurt nicht unbeschrieben bleiben, muss beschrieben werden, um aus den einzelnen Blättern eines Tages Bücher zu fassen.
H.P. Maya, der das Bühnenbild im Klagenfurter ORF-Theater bereits zum 25. Mal gestaltet, ist es ein Anliegen mehr als "nur" eine Fernseh-Dekoration zu schaffen. Seine Bühnenbilder wollen sich nie in den Vordergrund drängen. Dem Kärntner Künstler ist es wichtig, für die Lesenden und die Jury einen sensibel gestalteten Raum zu schaffen. Der eben das widerspiegelt, was IST. Und Platz lässt dafür, was an Worten und Texten sein WIRD.
Der oft zitierten Phrase "Kunst kommt von Können" stimmt H. P. Maya nicht zu. Das Können, das Handwerk muss so und so vorhanden sein, sagt er, sonst brauche man gar nicht von Kunst zu reden. Die perfekte Beherrschung der Techniken sei aber nicht das Wesentliche. Sondern die Botschaft des Künstlers. Daher komme Kunst nicht von Können, sondern von Künden.
Vita: Heinz Peter Maya
geb. 1944 in Villach, lebt in Villach
Bundesgewerbeschule für angewandte Kunst in Graz. Meisterklasse für Malerei bei Prof. Szyszkowitz. Studienaufenthalte in Rom und München. Reisen durch Europa, Afrika (Sahara) und USA.
Einzelausstellungen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien, sowie Teilnahme an internationalen Ausstellungen und Kunstmärkten.
Seine künstlerische Vielseitigkeit zeigt sich in seiner Malerei, Grafik, seinen Mikroexperimenten und Arbeiten mit Pflanzen und Baumobjekten sowie Kunst am Bau und seinen Bühnenbildern für Theater und Fernsehen.
Koordination und Gestaltung vieler Kunstprojekte und Ausstellungen, Biennale INTART, Projekt Alpen, Kunstverein für Kärnten. Fotodokumentation und Animation bei Filmen.
Arbeiten befinden sich im Besitz zahlreicher Kunstsammlungen, Museen (Albertina, Wolfgang Gurlitt Museum, Kärntner Landesgalerie, Museum Bochum, etc.) und in privaten Sammlungen.