Translatio

Der österreichische Staatspreis für literarische Übersetzung geht in diesem Jahr an Uta Szyszkowitz und Ahmet Cemal. Die Preisverleihung fand am 29. Juni im Musil-Institut in Klagenfurt statt.

Seit 1985 verleiht die Sektion Literatur des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur einen Staatspreis für literarische Übersetzungen in zwei Sparten. Die Preisträger des TRANSLATIO 2014 sind: Uta Szyszkowitz und Ahmet Cemal - mehr dazu: Translatio im Musilinstitut vergeben.

Programm

Sigrid Löffler
IM ANFANG WAR DIE ÜBERSETZUNG
Der Sprachwechsler als Schöpfer der Neuen Weltliteratur
Festvortrag

Utta Roy-Seifert
Laudatio auf Uta Szyszkowitz

Uta Szyszkowitz
Dankesworte

Jale Melzer-Tükel
Laudatio auf Ahmet Cemal

Robert Stocker, BMUKK/Sektion Kunst
Preisverleihung

Kurze Lesung aus den Übersetzungen
der Preisträgerin und des Preisträgers

Ute Szyszkowitz

Geboren 1935 in Danzig, lebt in Wien. Uta Szyszkowitz ist seit 1962 mit dem Autor und Regisseur Gerald Szyszkowitz verheiratet und hat drei Kinder und sieben Enkelkinder. 1945 Flucht nach Westdeutschland, 1956 Abitur in Krefeld, anschließend Studium der Theaterwissenschaft und Romanistik in Berlin, Paris und Wien, 1961 Promotion an der Universität Wien, arbeitet seit 1962 als freie literarische Übersetzerin.

uta Szyszkowitz: Foto: Privatuta Szyszkowitz: Foto: Privat

Für ihre Fähigkeit und Bereitschaft, "sich in ein Werk hineinzuversetzen und ihm den Dienst zu erweisen, den ein Buch verdient", wurde Szyszkowitz mit dem Österreichischen Staatspreis für die Übertragung fremdsprachiger Literatur ins Deutsche bedacht. Im Laufe ihrer mehr als 40-jährigen Tätigkeit als Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen habe sie die gesamte Bandbreite der literarischen Gattungen abgedeckt. Ihre Werkliste umfasst zirka 20 Theaterstücke und Hörspiele (u.a. von Michel de Ghelderode, Fernand Crommelynck, Victor Hugo), zahlreiche Sachbücher (Geschichte, Politik, u. a. von Zbigniew Brzezinski, Francois Tapié) sowie erzählende Prosa für Erwachsene, Jugendliche und Kinder (u. a. von Jean Genet, Susan Howatch, Janos Nyri, Rendal Justine, Ferdjoukh Malika, M.E. Kerr).

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Kulturpreis des Landes Niederösterreich für literarische Übersetzung (1997)
  • Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis für Übersetzung (2000)
  • Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis für Übersetzung (2002)

Ahmet Cemal

Geboren 1942 in Istanbul, lebt in Istanbul. Absolvent des österreichischen St.Georg-Kollegs in Istanbul. Jus-Studium an der Universität Istanbul, danach Lehrtätigkeit an der germanistischen
Abteilung der Istanbuler Universität über die Kunst und Technik des Übersetzens. Außerdem Lehrbeauftragter an der Anadolu Universität in Eskisehir über die Themen Ästhetik, Kunst-, Kultur- und Theatergeschichte, wofür er auch das Ehrendoktorat dieser Universität
erhielt. Cemal hielt zahlreiche Vorträge in der Österr. Gesellschaft für
Literatur in Wien sowie an den Universitäten Wien und Innsbruck. Neben seiner Lehr- und Übersetzertätigkeit ist er auch Kolumnist der Tageszeitung „Cumhuriyet“ und hat zahlreiche Texte über Literatur und
Kunst in Zeitschriften publiziert.

Ahmet Cemal: Foto: PrivatAhmet Cemal: Foto: Privat

Mit Übersetzungen von Autoren wie Bachmann, Broch, Celan, Musil, Rilke und Zweig ins Türkische hat sich Ahmet Cemal als "Vermittler der österreichischen Literatur" einen Namen gemacht. Bereits 2010 wurde er mit dem "Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich" geehrt, nun wird mit Cemal laut Jury "nicht nur ein leidenschaftlicher und unermüdlicher Übersetzer ausgezeichnet, sondern auch ein Journalist und Schriftsteller und vor allem ein Liebhaber der österreichischen Literatur".

Eine Veranstaltung des Robert Musil-Instituts der Universität Klagenfurt