Staatspreis für Übersetzer
Am 21. Juni wird im Musil-Institut der Universität Klagenfurt zum zwölften Mal der Staatspreis für literarische Übersetzung verliehen. Er ist einer jener beiden Staatspreise, die nicht in Wien vergeben werden.
Translatio-Preisverleihung
Das Musil-Haus versteht sich als Schnittpunkt und Drehscheibe zumindest dreier Kulturen, der slowenischen, der italienischen und der österreichischen. Es ist daher kein Zufall, dass gerade hier vom Bundeskanzleramt der Österreichische Staatspreis für literarische Übersetzer verliehen wird.
Festprogramm:
Andy Jelcic
Der Übersetzer als Schriftsteller
Festvortrag
György Buda
Laudatio
Doreen Daume
Dankesworte
Martin Pollack
Laudatio
Jurko Prochasko
Dankesworte
Robert Stocker, BKA/Sektion Kunst
Preisverleihung
Doreen Daume/Jurko Prochasko
Lesung
Bertl Mütter
Musik (Posaune)
Translatio ist der einzige Staatspreis, der
außerhalb Wiens - jeweils am Sonntag vor den Tagen der
deutschsprachigen Literatur - vergeben wird. Seit 1985 sieht die
Sektion Kunst und Medien des Bundeskanzleramtes diesen mit 7.300 Euro
dotierten Preis jeweils für zwei Sparten vor.
In diesem Jahr
ging der Preis an Doreen Daume und an Jurko Prochasko, die offizielle
Preisverleihung findet am 21. Juni im Klagenfurter Musil-Haus statt.
Robert Musil-Institut für Literaturforschung
Doreen Daume wurde 1957 in Dortmund geboren und lebt in Wien. Studium der Musik (Klavier) und der Musik-
pädagogik in Wien. Seit 1999 freie Übersetzerin
von polnischer Literatur, vorwiegend Lyrik und
Drama. Zahlreiche Übersetzungen für Literatur-
zeitschriften (Akzente, manuskripte, Podium,
EDIT, ...)
Literarische Übersetzungen (Auswahl):
- Marek Krajewski: Tod in Breslau.
- Czeslaw Milosz: Mein ABC.
- Mariusz Grzebalski: Graffiti.
- Wlodzimierz Kowalewski: Zurück nach Breitenheide.
- Piotr Sommer: Ein freier Tag im April.
- Ewa Lipska: Achtung: Stufe.
- Andrzej Kopacki: Chansons de Gestes, Kokain.
- Tomasz Urbanski: Das Dunkel im Glas.
- Bruno Schulz: Die Zimtläden 2008.
Auszeichnungen (Auswahl):
- Bremer Übersetzerpreis 2005.
- Zuger Übersetzerstipendium 2007.
- 'translator in residence' am Slawistischen Institut der Universität Tübingen im Juni 2009.
Jurko Prohasko wurde 1970 in Iwano-Frankiwsk geboren und lebt in Lemberg. Autor, Literaturwissenschaftler und Übersetzer aus dem Deutschen und dem Polnischen.
Als Essayist und Publizist schreibt er für DIE ZEIT, La Repubblica, Tygodnik Powszechny, Krytyka und Ji.
2006 Stipendiat des Musil-Instituts. Mitglied der Assoziation Ukrainischer Schriftsteller (AUP), des ukrainischen PEN-Clubs und Begründer des Ukrainischen Übersetzerverbandes (PA).
Prochasko ist Mitentdecker verloren geglaubter Fresken des Malers und Schriftstellers Bruno Schulz in Drohobycz.
Literarische Übersetzungen (Auswahl):
- Robert Musil:
- Die Verwirrungen des Zöglings Törleß,
Der Mann ohne Eigenschaften, Drei Frauen. - Joseph Roth:
Hotel Savoy, Das falsche Gewicht, Hiob. - Karl Schlögel: Lemberg.
- Rainer Maria Rilke:
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. - Franz Kafka: Der Verschollene.
Auszeichnungen (Auswahl):
- Friedrich-Gundolf-Preis 2008.