"DIE LUST
AM ERZÄHLEN"
25 Jahre Ingeborg-Bachmann-Preis
Ein Rückblick der ORF ON Redaktion Kärnten
in Zusammenarbeit mit 3sat und der Telekom Austria.
"Die
Gruppe 47 grüßt von fern"
Idee und Initiatoren
Idee von Humbert Fink und Ernst Willner
Der Kärntner Buchautor und Journalist
Humbert Fink und der damalige Landesintendant des Österreichischen
Rundfunks (ORF) in Kärnten, Ernst Willner, hatten Mitte der siebziger
Jahre die Idee, in Klagenfurt einen Literaturwettbewerb nach dem Vorbild
der Diskussionen der "Gruppe 47" ins Leben zu rufen.
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Ein Foto von 1977: Die Initiatoren des Bachmannpreises Humbert
Fink und Intendant Ernst Willner gemeinsam mit Romy Friesnegger
vom ORF.
Foto: H.G.Trenkwalder
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Dem Hauptpreis der Veranstaltung
wurde - im Gedenken an eine der wichtigsten österreichischen Schriftstellerinnen
- der Name "Ingeborg-Bachmann-Preis" gegeben.
Video von Ingeborg Bachmann:
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Vorbild war die "Gruppe 47"
Die Tagungen der "Gruppe
47" hatte man deshalb zum Vorbild für eine Veranstaltung
auserkoren, weil Ingeborg Bachmanns (1926-1973) literarischer Aufstieg
wesentlich mit ihrer Zugehörigkeit zu dieser Gruppe verbunden war.
Man könnte die "Gruppe
47"als eine fluktuierende Gruppierung deutscher SchriftstellerInnen
und PublizistInnen bezeichnen, deren Gründung im Jahr 1947 wesentlich
auf die Initiative der Schriftsteller Hans Werner Richter und Alfred Andersch
zurückgeht. Das Bestreben der Gruppe war es einerseits, junge Literatur
zu sammeln und zu fördern und zugleich für ein neues, demokratisches
Deutschland zu wirken. Die Gruppe veranstaltete jährlich Tagungen
mit Lesungen und vergab einen Literaturpreis (Prominente Träger dieses
Preises waren - neben Ingeborg Bachmann - unter anderem Ilse Aichinger,
Günter Eich, Heinrich Böll, Günter Grass und Johannes Bobrowski).
Aber
was hat denn nun eigentlich im Juni 1977 in Klagenfurt stattgefunden?
Ein Fest der Literatur? Ein Wettbewerb mit zwei Preisen und einem Stipendium?
Ein Dichtermarkt? Eine Art Börse? Wirklich eine Arbeitstagung? Oder
gar eine literarische Modenschau? Es war, glaube ich, alles auf einmal
- und das ist gut so.
[Marcel Reich-Ranicki,
Klagenfurter Texte, 1977]
Foto: ORF/Anton Wieser
Video von Marcel Reich-Ranicki
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1977 erste Preisvergabe
Humbert Fink und Ernst
Willner fanden in dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, den verantwortlichen
PolitikerInnen der Landeshauptstadt Klagenfurt sowie den Verantwortlichen
des ORF Partner für die Umsetzung ihrer Idee.
ORF-Intendant
Willner meinte in den Klagenfurter Texten, Ziel der Veranstaltung sei
es und werde es sein, ihre Voraussetzungen transparent zu machen, offenzulegen,
was sich sonst hinter einem Wall von Worten der Beurteilung entzieht,
einen größeren Interessenkreis zu erfassen, Randgruppen, die
sich nur partiell informieren, bessere Einblicke zu gewähren.
"Für den deutschsprachigen Raum, auf neutralem Boden, der Literatur,
einmal im Jahr, für ein paar Tagen, eine Möglichkeit zu geben,
zu sich selbst zu kommen, sich zu bestimmen, Tendenzen festzustellen,
Trends zu eruieren, ihren ideellen und ihren Waren-Charakter aufzuweisen:
dazu sollten die Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt, sollte
das Vergeben des Ingeborg-Bachmann-Preises dienen, und wohl auch dazu,
Probleme der gesamten deutschsprachigen Literatur zu erörtern",
so Willner.
Foto: H.G. Trenkwalder
KONTAKT:
ORF Kärnten Ingeborg-Bachmann-Preis
Sponheimer Straße 13, A- 9020 Klagenfurt
Tel: 0463-5330-29528 (Binia Salbrechter)
e-mail: bachmann.preis@orf.at
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