Eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Klagenfurt und des ORF Landesstudios Kärnten in Zusammenarbeit mit 3sat und mit freundlicher Unterstützung der Telekom Austria.

Pressespiegel

Diskussionen: Erster Tag | Zweiter Tag | Dritter Tag


Olga Flor Inka Parei
  Christof Hamann Oswald Egger
Zusammenfassung der Diskussionen - 3. Tag


Diskussion nach Lesung von Olga Flor
Olga Flor wurde von Daniela Strigl eingeladen. Sie las den Text "Wiederkehr" über eine Tochter, die Geborgenheit im ehemaligen Elternhaus sucht und Chaos findet. Ursula März: "Mich beeindruckt an diesem Text eine Sache: Er ist sehr systematisch und dennoch beeindruckend." [mehr...]

Diskussion nach Lesung von Christof Hamann
Christof Hamann wurde von Norbert Miller eingeladen und las den Romanauszug "Fester" über eine Reise eines Werbetexters nach Polen. Josef Haslinger: "Kurzes Statement - ich sehe in dieser Geschichte, die ein Auszug eines ersten Kapitels eines Romans sein soll, ein Anliegen, aber keine Figur. Leider sind die Figuren völlig blass und austauschbar geblieben." [mehr...]

Diskussion nach Lesung von Inka Parei
Inka Parei wurde von Ursula März eingeladen und las den Anfang eines längeren Textes, noch ohne Titel. Josef Haslinger: "Ich habe in dieser Veranstaltung schon einmal einem Autor für einen Text gedankt, ich möchte das auch diesmal tun. [mehr...]

Diskussion nach Lesung von Oswald Egger
Oswald Egger wurde von Ilma Rakusa eingeladen und las den Text "Prosa, Proserpina, Prosa". Iris Radisch stellte die Frage, ob das nicht Lyrik sei und ob man Äpfel mit Birnen vergleichen sollte. [mehr...]

 

Zusammenfassung der Diskussionen - 1. Tag
 

Der dritte und letzte Lesetag brachte eine weitere Favoritin. Der Text von Inka Parei wurde von der Jury mit einer Ausnahme begeistert aufgenommen.

Thomas Steinfeld schloss sich den Jury-Kollegen nicht an und wurde dafür von Iris Radisch gerügt: "Wer das sagt, hat kein Herz für Literatur". Steinfeld konterte, Radisch solle Sentimentalität nicht mit Gefühl verwechseln. Josef Haslinger dankte der Deutschen für den Text. Für Radisch verliere nicht nur der alte Mann im Text sein Leben, sondern auch der Leser verliere die Welt, die er kenne. Das sei eine unglaubliche Leistung. Ursula März, die Inka Parei eingeladen hatte, nannte den Text "literarische Notwendigkeit". Burkhard Spinnen fand es "erregend und verstören, mit Frau Radisch einer Meinung zu sein."

Die Österreicherin Olga Flor las einen Text über ein Zurückkommen in das Elternhaus, das aber nicht gelingt. Für Norbert Miller war der Text "Wiederkehr" eine Erzählung über Ordnung und Nicht-Ordnung. Ursula März fand die Geschichte einer Tochter "systematisch und doch beeindruckend" erzählt. Thomas Steinfeld warnte vor dem "Wahn", der bereits zum dritten Mal beim diesjährigen Bewerb ein Thema sei. Er glaube nicht, "dass sich die Literatur in einer solchen Nähe zur Psychiatrie befindet." Für Iris Radisch ist Wahn kein literarisches Argument, er komme in der Weltliteratur oft vor.

Der Deutsche Christof Hamann konnte nicht die gesamte Jury mit seinem Text über die Reise eines Werbetexters nach Polen überzeugen. Josef Halsinger fand die Figuren "blass" und Ilma Rakusa ärgerte sich über die "touristische Beschreibung" Krakaus, die offenbar mit einem "Reiseführer am Tisch" geschrieben worden sei. Iris Radisch verteidigte den Text "mit Freude". Sie sah darin zwei Pole - Hollywood und Auschwitz. Für Thomas Steinfeld war der Text stellenweise "unfertig", er könne sich nicht vorstellen, wie man Kekse mit einem Prospekt über Polen verkaufen könnte.

Der letzte Autor des heurigen Bewerbes war der Südtiroler Oswald Egger mit seinem Text "Prosa, Proserpina, Prosa", der von Ilma Rakusa eingeladen worden war. Er spaltete die Jury. Iris Radisch stellte die Frage, ob der Text nicht eine endlose Lyrik sei und ob man Äpfel mit Birnen vergleichen könne. Norbert Miller sagte, der Autor selbst stelle diesen Anspruch im Titel, dem müsse man sich stellen. Für Thomas Steinfeld war der Text eine "Litanei des vergeblichen Abstrampelns". Norbert Miller misstraute dem hinter dem Text stehenden "Hölderlinton." Daniela Strigl sah einen hingeworfenen Fehdehandschuh.

Redaktion: Petra Haas
 

Suche in der gesamten Bachmannpreis-Site
ORF ON Kärnten  
powered by FreeFind

Kontakt:
ORF Kärnten Ingeborg-Bachmann-Preis
Sponheimer Straße 13,  A- 9020 Klagenfurt
Tel: 0463-5330-29528 (Binia Salbrechter)
e-mail: bachmann.preis@orf.at

Webmaster:
ORF ON Redaktion Kärnten
Sponheimer Straße 13,  A- 9020 Klagenfurt
Tel: 0463-5330-29191, 29192
e-mail: kaernten.online@orf.at


© 28.06.2003

 

ORF ON Kärnten Aktuell Telekom Austria