Eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Klagenfurt und des ORF Landesstudios Kärnten in Zusammenarbeit mit 3sat und mit freundlicher Unterstützung der Telekom Austria.

Pressespiegel

Diskussionen: Erster Tag | Zweiter Tag | Dritter Tag


Farhad Showghi Katrin de Vries
  Norbert Müller Susanne Fischer
  Christina Griebel Henning Ahrens
  Christine Rinderknecht    
Zusammenfassung der Diskussionen - 1. Tag


Diskussion nach Lesung von Farhad Showghi
Josef Haslinger: "Wenn sie mich fragen, wovon der Text handelt, kann ich schwer einen Antwort geben. Ich kann Motive nenne, die wiederkehren. Es gibt ein lyrisches Ich, das offensichtlich einer Erinnerung ausgesetzt ist." [mehr....]


Diskussion nach Lesung von Norbert Müller
Ursula März: "Formal ist es ein tolle Mischung zwischen Boulevardkomödie und Kindergarten. Man amüsiert sich gut, es liegt auf der Hand. Die ganze Geschichte liegt sehr auf der Hand. Ich mag die Blödelei sehr. [mehr....]


Diskussion nach Lesung von Christina Griebel

Ursula März:" Die Geschichte hat mich bei ersten Mal lesen mehr beeindruckt, als jetzt. Was die Geschichte interessant macht, ist, dass sie die Innenseite von etwas erzählt, was nicht gezeigt wird.
[mehr....]


Diskussion nach Lesung von Christine Rinderknecht
Iris Radisch: "Die Literatur spielt in verschiedenen Ligen. Hier ist eine Frauenliteratur, die unterhalten will, die simpel und mit einfacher Psychologie arbeitet. Alle, die hier reden, sind Dummerchen. So funktioniert Unterhaltungsliteratur. [mehr....]


Diskussion nach Lesung von Katrin de Vries
Josef Haslinger: "Ich kann nur konstatieren, dass ich ratlos bin, absolut ratlos. Ich weiß nicht, wer hier spricht. Es ist ein alter, märchenhafter Ton, es ist kein Erzähler im Sinne des Märchens, sondern der Literatur. Aber er kümmert sich nicht um die Literatur. Alle Satzzeichen werden verweigert, mit Ausnahme des Punkts. [mehr....]

Diskussion nach Lesung von Susanne Fischer
Iris Radisch: "Ich finde, hier marschieren nicht nur Heldinnen im Gleichschritt, sondern auch der Text und seine Motive. Es ist ein quälend spannungsloser Text. [mehr....]

Diskussion nach Lesung von Henning Ahrens
Daniela Strigl: "Ich möchte mit etwas Allgemeinen beginnen. Mir kommt vor, dass sich die Apokalyptik eine Bahn bricht in der Literatur. Diese Apokalypse geht eine Verbindung zwischen Archaik und hochmoderner Technik ein. [mehr....]

Ratlosigkeit bei der Jury am ersten Lesetag

Der erste Tag brachte für die Jury als überwiegendes Gefühl "Ratlosigkeit". Beim ersten Autoren des Tages, Farhad Showghi zeigt sich diese Ratlosigkeit bereits. Vom Text sagte Josef Haslinger: "ich kann nicht sagen, wovon der Text handelt." Es sei laut Iris Radisch "ein Versuch über die Müdigkeit", wie ihn Peter Handke immer propagierte. Ilma Rakusa ortete den Text als eine Suche nach der Vatersprache und sah ein Gewebe wie in einem Teppich.

Norbert Müller, der Autor, der von Josef Haslinger vorgeschlagen wurde, hatte die Lacher auf seiner Seite. Der Unterschied zum ersten Text hätte nicht größer sein können. Die groteske Satire über das Theatermilieu brachte auch die Jury zum Lachen - mit Ausnahme von Burkhard Spinnen. Er fand den Text "zum Heulen". Haslinger sprang in die Bresche: "Ich scheue mich nicht, über den Text zu lachen."

Der Text der Deutschen Christina Griebel wurde von Thomas Steinfeld "typische Wettbewerbsliteratur" genannt. Norbert Miller kam der Autorin zu Hilfe. Für Burkhard Spinnen war der Text" selbstgenügsam", doch konnte Spinnen selbst nicht sagen, ob dies positiv oder negativ zu werten sei. Josef Haslinger meinte, der Text "tut so, als ob er ein Text über etwas" sei.

Die Schweizerin Christine Rinderknecht erntete für ihren Text über einen Unfall mit Fahrerflucht harsche Worte von Juryvorsitzender Iris Radisch. Diese nannte diese Literatur "Frauenliteratur, die simpel und mit einfacher Psychologie arbeitet". Eigentlich, so Radisch, sei dieser Text"kein Fall für Literaturkritik". Ursula März widersprach und sah im Text "Jargon-Prosa". Das "Plappern" des Texes sei typisch für diese Art des Jargons.

Am Nachmittag erntete auch Katrin de Vries Kritik und - wieder einmal an diesem Tag - Ratlosigkeit. Haslinger "weiß nicht, wer hier spricht". Burkhard Spinnen vermutete eine Übersetzung aus "einer fremden Kultur". Die Ziege, die in der Geschichte vorkam, hatte es laut Norbert Miller "noch am besten". Für Iris Radisch blieb der Text verschlossen wie "die Büchse, die in der Handlung vorkam".

Der Deutschen Susanne Fischer wurde von Iris Radisch ein "quälend spannungsloser Text" beschieden. Die Hauptfigur "tickte" nach Thomas Steinfeld nicht richtig und für Burkhard Spinnen sei das Krimilesen ohnehin "verschwendete Lebenszeit".

Der letzte Autor des ersten Lesetages war der Deutsche Henning Ahrens. Er erfand eine Welt zwischen Archaik und hochmoderner Technik (Zitat Daniela Stringl). Für Thomas Steinfeld, der den Autor vorgeschlagen hatte, ist der Text ein "kühner und mutiger Versuch, die Welt der Kino-Action-Filme und der Comichefte in die Literatur zu übersetzen."

Nach dem ersten Lesetag war noch kein Favorit zu erkennen.

Redaktion: Petra Haas
 

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